Donnerstag, 20. Juni 2013

Vom Sumo, der nicht dick werden konnte

 

Kultur |  28.02.2010 | 18.30 | Zabaione
Vom Sumo, der nicht dick werden konnte
Gestern bin ich über Mondsteinen in der Stadt durch eine Buchhandlung geklettert. Ich war irgendwie außerirdisch. Auf Gummibeinen lief ich durch den Laden oder war es eine ferne Galaxie?. Hals und Nebenhöhlen zu, erschien mir das Diesseits durch einen Filter , einfach unwirklich. Ich ließ mich in einen Sessel fallen, um in diesen kleinen Buch zu blättern

An der Kasse war ich schon auf Seite 14, in Eric Emmanuel Schmitts “Vom Sumo der nicht dick werden konnte“.
Heute zuhause, während der Wind um `s Haus fegte, als wolle er mich dazu auffordern, das Bett zu hüten, habe ich in einer knappen Stunde den Rest dieser kleinen, kurzweiligen Geschichte gelesen.

Die Geschichte erzählt von dem unmöglichen Wandel eines kleinen, dürren, Straßenjungen aus Tokio, zu einem Sumoringer .

Jeden Tag begegnet Shomintso, Jun mit den Worten:
“Ich sehe schon, wie groß und stark du mal wirst” und erst beim dritten mal ist er sich sicher, dass er sich nicht verhört hat und bleibt ihm fortan die passende Antwort nicht schuldig.

Diese Geschichte ist als fünfter Band in Schmitts “Zyklus der Unsichtbaren” erschienen, die sich mit dem Weltreligionen befassen, hier mit dem Zen Buddhismus.
Er stellt ihr Wesen in seinen Geschichten dar , ohne das sie zu Lehrsätzen verkommen . So passieren hier keine Offenbarung ,eher sind es Metaphern , wie kleine Stolpersteine an denen man hängen bleibt z.B.

” Hinter den Wolken ist Himmel”!

Oder : “Jun, wenn, was du sagst, nicht schöner ist als Stille, dann schweig!”

Eine kleine, poetische, kurzweilige Geschichte mit Botschaft.

Der Autor wurde 1960 in St.Foy-les Lyon geboren und lebt in Brüssel.
Seine Erzählung “Monsieur Ibrahim und die Blumen des Korans” wurden ein Welterfolg.

Eric Emmanuel Schmitt liest am 11.3 auf der Lit. Cologne.


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