Sonntag, 23. Juni 2013

"Angerichtet" von Herman Koch



Das perfekte Buch, ist ein Buch was mich überraschen kann, mit dem Plott oder der Erzählweise. Es ist ein Buch, an das ich mich zwei, drei Jahre später noch erinnern kann, weil es mich berührt hat oder weil ich es witzig fand. Es findet Eingang in meine persönliche Liste“Lieblingsbücher“ .
In dem Buch „wie man einen wirklich guten Roman schreibt“, stand, ein gutes Buch müsste eine Moral haben. Welche Moral „angerichtet“ hat.....ich weiß es nicht!

Bei der Suche nach solch einem Werk, welches mit diesen Attributen aus den 300000 Neuerscheinungen die jährlich auf den Markt kommen, hervorsticht, habe ich eine Buchhändlerin um Rat gefragt, sie meinte nach einer kurzen Beschreibung von Büchern, die ich in den letzten Jahren besonders fand, ich hätte einen schrägen Buchgeschmack, nur so ist es zu verstehen, dass sie mir „ angerichtet“ empfohlen hat.

Um es vorwegzunehmen, es fand keinen Eingang auf der Liste meiner Lieblingsbücher, dennoch ist es bemerkenswert.

Es fängt zunächst recht harmlos an, zwei Brüder Paul und Serge treffen sich in einem Nobelrestaurant mit ihren Frauen Claire und Babette zum Essen. Der Erzähler der Geschichte ist Paul, ein Lehrer im Vorruhestand, wie man im Verlauf der Geschichte erfahren wird, dessen Bruder Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten ist.

Am Anfang ist man noch amüsiert über die Geschichte, die in der Hauptsache in dem Nobelrestaurant stattfinden wird, auch wenn es Paul nervt, dass der Kellner in aller Ausführlichkeit beschreibt, von welchen Landstrich, die Spiesen herkommen, die übersichtlich auf ihren Tellern liegen und es seinen aufkeimender Sarkasmus weckt, als er liest, das der Aperitif des „Hauses“ auf der Rechnung erscheinen wird und mit je 10 € berechnet wird.

Gut, man kann sich ja schon mal über den Kellner aufregen, wenn sein keiner abstehender Finger nur einen Hauch vom Essen entfernt ist und wenn man nicht hören will, auf welchem Stück Land das Ei gelegt wurde, das man essen will, bevor es ganz kalt ist.

Nach und nach erfährt man, warum Paul in Vorruhestand ist, was dazu führte, und das sein hohes aggressives Potenzial, vererbar ist. Sein Sohn Michael ist ihm sehr ähnlich, auch was die Gewaltbereitschaft angeht.
( Krankheiten oder den Namen des Restaurants, in dem die Geschichte spielt,will der Autor uns nicht nennen) Alsbald beginnt die Familienidylle zu bröckeln .

Wenn etwas aus dem Ruder läuft, dann bekommen selbst die alltägliche Situationen eine andere Bedeutung. Dann tropft der Wasserhahn nicht nur, dann tropft er unaufhörlich und laut, so als sollte er von dem Zustand, indem sich die Seele des Protagonisten befindet, ablenken.
Das Tropfen schwillt an und den Leser packt das kalte Grauen und man weiß auch wenn hier der äußere Schein gewahrt bleiben soll, hinterher wird nichts mehr so sein, wie vorher.

Angerichtet ist nicht nur das Essen, auch die Kinder dieser Elternpaare überschreiten Grenzen, sie finden Spaß am Töten. So wie es derzeit häufiger in den Medien zu hören ist, prügeln sie eine Obdachlose tot, weil sie an „ihrem“ Bankautomaten liegt.

Paul und seine Frau Claire sind bestrebt , dass dies unentdeckt bleibt, dass ihr Sohn noch eine Zukunft hat, dafür müssen gelinde gesagt, weitere Grenzen überschritten werden.

„Angerichtet ist ein Familiendrama, das um die Frage kreist: Wie weit darf Elternschaft gehen? Was darf man tun, um seine Kinder zu beschützen?
Der preisgekrönte internationale Bestseller aus den Niederlanden ist ein Aufwühlender Roman, der lange nachhallt. Ein starkes Stück Literatur „ steht auf dem Buchumschlag.

Dieses Buch erregte in den Niederlanden großes Aufsehen und stand monatelang in der Bestseller liste .
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