Mittwoch, 26. Juni 2013

Glück

 

Kultur |  28.02.2012 | 10.44 | Zabaione
Glück
Ich habe nichts gegen Schäfchen (die an die Zeit erinnern als noch alles gut war), auch nichts gegen Mohnblumen und Kirschblüten. Vielleicht liegt es am Alter der Regisseurin, das ich mit ihr teile, schöne Bilder sind wie kleine (Glücks) Inseln, wenn ich etwas schönes sehe, macht mich das glücklich.

Es ist im Grunde keine Frage des Alters, diese unglaubliche Mohnblumenfelder habe ich auch mit Anfang 20 im Süden Frankreich gesehen und fotografisch festgehalten.

Diese Inseln auch Glück genannt, braucht man, wenn alles in Ordnung ist und noch viel mehr wenn die Welt unter zu gehen droht.

Irina hat im alten Jugoslawien alles verloren. Die Eltern wurden erschossen und sie wurde von Soldaten vergewaltigt. Da ist es gut wenn es etwas gibt das Trost spenden kann, an bessere Zeiten erinnert.

In Deutschland ist sie illegal, ob wohl das gar nicht geht, wenn man der Parole glauben mag, die gleich zu Anfang des Films auf einer Mauer zu lesen ist: Kein Mensch ist illegal!

Irina prostituiert sich und lebt mit der Angst ausgewiesen zu werden.
Sie freundet sich mit dem obdachlosen Punk Kalle an …...

"Wie die beiden auf einer Schaukel dem Himmel und dem jetzt so nahe liegenden Glück entgegenschwingen, (den Augenblick wenn die Schaukel ganz oben ist und kurz stehenbleibt und die Welt still zu stehen scheint, nennt Kalle den Wuppdich), und zaghaft eine gemeinsame, bessere Zukunft ins Visier nehmen, das kann mit den wunderbar leichten, zauberhaft melancholischen Momenten aus Dörries besten Filmen – “Kirschblüten” zumal – mithalten. Filmkritik

Gemeinsam beziehen sie eine Wohnung und das Glück kehrt ein. Irena empfängt ihre wenigen Freier jetzt zuhause und Kalle fährt Zeitungen aus.
Als einer der Freier beim Sex tot zusammenbricht, verlässt Irena verzweifelt die die Wohnung und Kalle, der die Leiche vorfindet, wird er vor die Frage gestellt „Wie weit würdest du gehen.........?“

Während die allgemeine Kritik sich an den Kirchblüten und anderen vermeintlichen Klischees stört, hat mich am Meisten diese Eintonmusik, die man aus Snoezelräumen kennt und die auch mancherorts als Hintergrundmusik läuft geärgert.
Manche Leute macht das ja ruhig, mich nervt das so, dass ich am liebsten den Ton abgedreht hätte.

Das Gute an dem Film, mit den vielen eindringlichen Bildern, man würde ihn auch ohne Ton verstehen.

Drei Dinge die ich für mich grenzwertig fand, die Sache mit den Nadeln.....und die Zerlegung..., okay das entspricht wohl der Romanvorlage (Ferdinand von Schirach, "Verbrechen") und da kann man kurz die Augen zu zu machen. Drittens auch wenn das Glück wiederkommt (Alles wird gut!), ich mag nicht so recht daran
glauben, als beide Protagonisten in die Wohnung zurück kehren.

Vielleicht fehlt mir die Fantasie mit diesen Bildern im Kopf, das es hier wieder wachsen kann.


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