Sonntag, 23. Juni 2013

Auf Augenhöhe

 

Lokales |  25.01.2011 | 10.33 | Zabaione
Auf Augenhöhe
Ich hatte keine Karten für die „geheime“ Preview von Hereafter bekommen und da es eine geschlossene Veranstaltung eines Filmverleihers handelte, habe ich diesmal darauf verzichtet beharrlich zu bleiben. Und auch eine andere Preview, die im Weißhaus Kino unter der Beteiligung der filmsociety stattfinden sollte, lies ich links liegen.

Lemmi`s Beitrag über das Heliosgelände, hat mich neugierig gemacht und so war ich das erste Mal im Domforum beim Montaggespräch des BDA .
Das Domforum hatte einen ungewöhnlichen Zulauf an diesem Abend.

Er begann zunächst ziemlich dröge mit einem Vortrag über Stadtentwicklung und städtisch beauftragte Gutachter, die zu dem Schluss gekommen sind, was den Ehrenfeldern fehlt, was sie in Zukunft brauchen und wo sie es brauchen......:

Nämlich eine Shopping Mall auf dem Heliosgelände.............................!!!!!! Neee, nicht wahr, oder?

Prof. Andreas Fritzen (BDA Köln) führt in das Thema ein und ich bin mir nicht sicher, ob er es nicht auch war, der den Rodenkirchenern das neue „Einkaufszentrum – Bezirksamt“, mit
Anbindung an den Rhein, schmackhaft machen wollte, daneben unser volkstümlich Bezirksvorsteher Klipper, (nein es war nicht das Millowitschtheater!) während das z.T. fachkundige Publikum resigniert protestierte. Weil doch schon alles zu spät ist?!
.

Nochmal:

„Worum geht es?
Auf dem Heliosgelände zwischen Gürtel, Venloer- und Vogelsanger Straße will das Bauunternehmen Bauwens eine Shopping-Mall mit über 20.000 bis 30.000 m² Verkaufsfläche errichten – das ist fast so viel, wie es jetzt schon entlang der Venloer Straße gibt! Daneben sind 8.000 m² Mittelklasse-Wohnraum sowie 3.500 m² Bürofläche geplant. Öffentlicher Raum und Kultureinrichtungen sind nicht oder kaum vorgesehen; große Teile des Bestands (Underground, Ateliers, Proberäume usw.) sollen verschwinden“.
Der Miteigentümer(M.E.I?) des Heliosgelände baut bundesweit Einkaufszentren, wie z.B. die Kalker Arcaden........

Heute als es um das Heliosgelände ging, war dieses Gefälle nicht zu bemerken.
Die Initiative hatte mit Almut Skriver, (Bürgerinitiative Helios) die Ziele und Angebote der Initiative und Sabine Voggenreiter, (Design Quartier Ehrenfeld) mögliche Freiraumentwicklungen
würdige Vertreter entsandt.

So trug die Bürgerinitiative Helios ihre Ideen und Projekte auf Augenhöhe vor und man konnte merken, sie hatten nicht nur ihre Hausaufgaben gemacht, sie können die Menschen bewegen z.B.animierte Sabine Voggenreiter die Ehrenfelder dazu, zu zeigen was in Ehrenfeld alles wächst und regte die zahlreichen an der Aktion beteiligten Menschen dazu an, Ehrenfeld zu begrünen.
Oder die Modelabels des Viertels präsentierten ihre Arbeiten auf einer Modenschau in der DQE Halle. Dazu kommen zahlreiche,grenzübergreifende, internationale Projekte.

Almut Skriver lehnt Handel in Maßen nicht ab, möchte aber die Nutzung des Heliosgelände anders befriedigt sehen. Die Ehrenfelder hätten Bedarf an Kunst und Kultur.

Wenn es an was fehlt, dann sei man fünf bis zehn Minuten in der Stadt und wie später ein Bürger angemerkt hat, sei dies einst die Begründung für den Bau der Bahn gewesen;-)

Es ist erstaunlich, was die Initiative jetzt schon auf die Beine gestellt hat. Sie bauen sogar an einem wandelbaren Modell, in einem großen Maßstab, damit sich auch Menschen die von Architektur keine Ahnung haben, ein Bild machen können und zeigen wie man das Gelände gestalten kann.

Beeindruckend fand ich auch den Vortrag von Andreas Krüger, (planet modulor, Berlin)der alternative Einzelhandelsentwicklungen vorstellte, und zeigte wie man im großen Stil denken kann, ohne dabei das Wohl der Menschen die dort leben, aus den Augen zu verlieren.

Bei der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass das geplante Einkaufszentrum, bei den Ehrenfeldern auf wenig Gegenliebe stößt. Es ist zu befürchten das, dass Einkaufszentrum den Einzelhändlern der Venloerstraße. die Kunden abgräbt, und dort nach und nach Billigläden einziehen werden.

Das Versprechen dort auf die Auswahl der Geschäfte zu achten, wurde durch den Einwand das so etwas aus Erfahrung nicht funktioniert entkräftet.
Ich sage nur Betonkübel, ihr wisst ja manchmal weiß die eine Hand nicht was die andere tut.

Zwei jungen Mädchen machten sich Sorgen um das auf den Gelände liegende weltbekannte Underground, muss doch auch schon die beliebte Papierfabrik, demnächst schließen.

Ein Mann gibt zu bedenken wie viele Gifte(Blei,Arsen, Dioxin....) es im Boden gibt, daran sei schon damals der zuerst gewählte Standort der Bezirksvertretung gescheitert.

Auch sonst gab es noch viele Kommentare, ein Andreas Fritzen der diesmal kein Erfüllungsgehilfe war (Rodenkirchen), (ich hoffe ich tue ihm nicht unrecht) sondern sich den Visionen und Taten von
Skriver,Voggenreiter und Krüger nicht entziehen konnte und dessen Augen zu glänzen begannen.

Ich bin gespannt was Lemmi dazu schreibt, mir raucht der Schädel. Von mir aus könnte alles so bleiben......ich mag das Gelände, die Menschen die es nutzen und auch die Nutzungsarten, wunderschön sollen die Sonnenuntergänge dort sein.

Selbstbewusst resümierte Almut Skriver, sie glaube weder an eine Parkanlage noch an ein Einkaufszentrum und wenn ich sie so höre und die jetzt schon zahlreich erschienenen Ehrenfelder vor mir sehe, die engagiert ihre Bedenken und Wünsche vortragen, dann glaube ich ihr.

Am 22. Februar 2011 findet die nächste Versammlung der Bürgerinitiative Helios statt. Treffpunkt ist, um 19.30 Uhr die DQE-Halle (Heliosstraße 35–37.


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