Mittwoch, 26. Juni 2013

Wir müssen reden!

 

Kultur |  25.01.2012 | 08.24 | Zabaione
Wir müssen reden!
(Bild: Constantin Film Verleih GmbH)
Wir müssen reden!

Es gibt Dinge, über die braucht man nicht zu reden, es ist alles gesagt und wenn gestern noch der Nachbar geklingelt hat, weil mir am Abend die Kaffeedose umgekippt ist und ich mir die Dreistigkeit erlaubt habe, das Pulver, das sich über die weißen Kacheln ergossen hat, um 22:20 Uhr noch aufzusaugen und der Nachbar eine Minute später auf meiner Matte stand, was gibt es da noch zu sagen. Dann weiß ich mit wem ich es tun habe. Dann gibt es eines was völlig überflüssig ist, nämlich reden. Meldung an Großhirn, Vorsicht Herr Nachbar ist wieder in Hochform. Künftig dringend auf die Uhr gucken!

Tags drauf will er mir ein Gespräch aufdrücken,. „Wir müssen reden“, es ist alles gesagt und eines will ich bestimmt nicht, nämlich reden! Sollte ich irgendwann mal damit anfangen, denke ich, dann werden wir es beide bereuen. Ich sage also nichts, er nennt mich kompliziert und mein Schweigen befindet er als Unverschämtheit ...ähmmmmmm ich habe doch gar nichts gesagt?! (denke ich)

Eigentlich bin ich eher das Gegenteil, kommunikativ, extrovertiert freundlich u.s.w., es sei denn, ich kann jemanden überhaupt nicht leiden, weiß das gibt Schwierigkeiten, weil die Wellenlänge nicht stimmt oder wenn ich verliebt bin, dann fehlen mir bisweilen die Worte. Es ist mir mal gelungen, beinahe 2 Jahrzehnte mit jemanden nicht zu reden. Gut auch das ist eine Form der Kommunikation. „Man kann nicht, nicht kommunizieren", befand schon Watzlawick. Auch heute rede ich mit dieser Person nur das Allernötigste und nach allem was ich so gehört habe, obwohl mich viele früher für uncool hielten, war das die allerbeste Strategie, weil das hätte Krieg gegeben.

Es ist schon interessant, was diese Form der Verweigerung, bei manchen Leuten für Gefühle auslöst, mir hat es weiteren Kummer oder Ärger erspart.

In jedem Mikrokosmos gibt es spezielle Mensch, jeder denkt seine Meinung/Haltung zu einer Sache sei die einzig Wahre und Richtige und jede Seite mag für sich entscheiden, eine Annäherung ist eher unwahrscheinlich.

Sie wissen jetzt überhaupt nicht wovon ich rede?( schreibe)? Dann sollten sie sich den „Gott des Gemetzels“, von Roman Polanski im Kino anschauen, dann werden sie sehen wo dieses „Wir müsssssenreden! hinführen kann.

Kurz die Geschichte

„Zwei Elfjährige prügeln sich auf einem Spielplatz, einem der beiden Jungen werden dabei Zähne ausgeschlagen. Die Eltern des „Opfers“, Penelope und Michael (JODIE FOSTER und JOHN C. REILLY) haben die Eltern des „Übeltäters“, Nancy und Alan (KATE WINSLET und CHRISTOPH WALTZ), eingeladen, um den Vorfall wie vernünftige Menschen zu klären. Was als friedlicher Austausch über Zivilisation, Gewalt und die Grenzen der Verantwortlichkeit beginnt, entwickelt sich schon bald zu einem Streit voller Widersprüche und grotesker Vorurteile. Und schließlich platzt die dünne Haut der bürgerlichen Kultiviertheit auf: Vier Erwachsene geraten aus der Fassung. Brutal und rücksichtslos werden Grenzen überschritten, provoziert und schließlich deutlich, dass sie alle hinter ihrer zivilisierten Maske einen ‘Gott des Gemetzels‘ anbeten. Auf dem Schlachtfeld dieser Tragikomödie versinkt am Ende nicht nur ein Handy in der Tulpenvase… „
Quelle und Trailer

Großes Kino, es gibt viel zu lachen, besonders gut gefallen haben mir Christoph Waltz und Jodie Foster die hier viel Mut zur Hässlichkeit, bewies!

Roman Polanski ist bei der Auswahl seiner Darsteller für dieses „Kammerspiel“ auf Nummer sicher gegangen, alle sind Oscar-Preisträger.


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