Vom Geist erfasst

 

Lokales |  14.02.2010 | 10.14 | Zabaione

Ich weiß nicht wie es mir in 30 Jahren Köln passieren konnte, dass ich erst zwei Mal einen Geisterzug gesehen habe. Nun es gibt ihn erst seit 1991 Geisterzüge und da wurde meine Tochter geboren.
Gestern war ich mit U. unterwegs und die wollte mit mir Cocktail trinken gehen und habe sie überredet, vorher noch mit mir kurz zum Geisterzug zu gehen .

U. ist eine Frostbeule und das bin ich eigentlich auch und das wird mit ein Grund sein warum ich erst zwei Mal auf einem Geisterzug war. Die Vorstellung bei eisiger Kälte im Dunkeln auf einen Zug zu warten, ist nicht gerade berauschend.

Wir haben uns auf der Bonnerstrasse erst Mal die Beine in den Bauch gestanden und U. hatte Angst krank zu werden und ich war schon nahe dran das Unternehmen Geisterzug 2010 , der dort um 20:00 Uhr noch nicht angekommen war, abzublasen .
Zwischen durch schlug ich vor: ”Jommer in en andere Kaschämm! Schämm!“

Mir war nach Glühwein, aber dort gab es nichts warmes.
Immerhin hatte ich keine kalten Füße, ich hatte Wollsocken an, die mir einst eine alte Dame gestrickt hatte.

Es war schon witzig, während sich der /die ein oder Andere bei einem Bierchen die Wartezeit verkürzte, lief auf einer Leinwand ein Fußballspiel, was der einzig wirklich an dem Spiel interessierte Gast, der gelegentlich laut aufschrie, nicht akustisch verfolgen konnte.

Als das von mir gesetzte Zeitlimit , wir wollten doch nur kurz vorher zum Zug gehen, aufgebraucht war, konnte ich meine Freundin überreden, dem Zug entgegen zu gehen, quasie auf dem Weg zur Bahn.

Ich war schon etwas enttäuscht von dem Ambiente, Bonnerstrasse und Baustellen.
Es war doch letztes Jahr in Rodenkirchen so schön gewesen.
Als wir schließlich abseits der Hauptverkehrsstrasse auf den Zug stießen , war es wieder da , dieses Gefühl , was mich schon letztes Jahr ergriffen hat.

Es ist schon rührend und toll wie die Kölner sich selbst inszenieren. Dieser Zug ist einfach Spitze!
Es war ein kurzes Vergnügen , doch es genügte um wieder den Geist zu spüren, der von diesem Zug ausgeht und ich kann nur jedem empfehlen der noch nicht da war, auch mal hin zu gehen.

A. hat mich gebeten, ein Kölschglas von dem Zug mitzubringen und da wären wir bei dem zweiten Dilemma. Die durften die Initiatoren des Geisterzuges früher (von 1995-2003)während der Pausen im Foyer der Stunksitzung verkaufen, bis sich einige Gäste gestört fühlten.
Dies war ihre einzige Einnahmequelle… lest selbst
Das Fest, das in Anschluss an den Zug stattfinden sollte , wurde abgesagt.

Im Anschluss an dem Zug konnten wir uns noch bei einem leckeren Cocktail aufwärmen.
Es war ein schöner Abend. Der Geisterzug ist mein Lieblingszug,schaut selbst

Schlagworte: Geisterzug | 2010 | Herzensangelegenheit | es war so schön! | geh doch mal | Köln | Südstadt

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