Donnerstag, 20. Juni 2013

Europäische Filmwoche Ruhr

 

Kultur |  06.12.2009 | 23.37 | Zabaione
Europäische Filmwoche Ruhr
Özcan Alper, Onur Saylak
Ruhr 2010 feiert den Europäischen Film
 

Das Einzige was mich derzeit wirklich beschäftigt ist, wie bringe ich in der kommende Woche alles so unter einen Hut, dass er passt und kann ich unter Umständen Arbeitstage tauschen. Im Zweifelsfalle wird es auch so gehen.

Nun mal von Anfang an. Ich hatte am Samstag von dem in Köln stattfindenden Dezentralen Filmfestival Ruhr 2010 gelesen . Es findet parallel in Bochum, Essen, Oberhausen, Duisburg, Dortmund und Köln statt. Dort werden die für den Europäischen Filmpreis nominierten Filme gezeigt. Wie z.B. Looking for Erik

Angekündigt wurde unter anderen der Film Herbst von Özcan Alper .
Der hat mich interessiert, weil es wichtig ist sich mit der türkischen Kultur zu beschäftigen, um mögliche Vorurteile zu überwinden oder einfach neues kennen zu lernen.

Dazu hat mich auch Fatih Akin ermuntert .Denn den bedeutendste Satz der letzten Woche schrieb Fatih Akin als er seine Teilnahme an der Premiere seines preisgekrönten Films "Soul Kitchen" in der Schweiz abgesagt hat.“ Er protestiere damit gegen das Schweizer Bauverbot für Minarette, das bei einem Referendum am vergangenen Wochenende erlassen wurde„
Er schrieb:“"Angst ist die Quelle allen Übels"


Zurück zum Festival:

Außerdem sollten dort auch noch zwei Karten für die Verleihung des Europäischen Filmpreises in Bochum verlost werden.

Die Wahrscheinlichkeit , das konnte ich mal rechnen, komme gerade nicht drauf, dort die Karten zu gewinnen , war gar nicht so gering. Denn es waren leider nur 20 und ein paar gequetschte Zuschauer anwesend….und damit das nicht die ganze nächste Woche auch so bleibt hier das Programm
Es lohnt ich wenn es zeitlich passt dort hinzugehen.
Denn oft sind die Regisseure und die Filmcrew anwesend.

Noch mal zum Film Herbst:
“Der Student Yusuf hat sich in den 90er Jahren für den Sozialismus in der Türkei eingesetzt und wurde zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Als er aus der Haft entlassen wird, begibt er sich auf die Reise in sein Heimatdorf in der Nähe der Grenze zu Georgien.“

Er begibt sich, frühzeitiger entlassen, weil todkrank auf die Reise in seine Heimat . In seinem Dorf findet er nur noch seine kranke Mutter vor. Alle Anderen sind aus wirtschaftlichen Gründen in die großen Städte geflüchtet und vielleicht kommt es mir nur so vor, auch hier scheint er gefangen.
Selbst eine Liaison mit der aus Georgien stammenden Prostituierten Eka, kann das Blatt nicht mehr wenden.
Alpers Film ist ein leise und oft tempoarmer Film und kommt mit wenigen Worten aus. So das der Blick des Zuschauers oft in der Großaufnahme verweilt, die die Stimmung , die Hoffnungslosigkeit wiedergeben. Es ist auch ein Film der sich mit dem Sterben beschäftigt, auch wenn das nie ausgesprochen wird.
Denn eigentlich ist Yusuf ja schon tot, er ist in den 10 Jahren Haft tausend Tode gestorben. Zumindest strahlt er das aus.
Seine Jugend ist zu ende, seine damalige Freundin inzwischen verheiratet.
Außerdem setzt sich dieser Film in Rückblicken mit der jüngsten politischen Vergangenheit der Türkei auseinander.
Es ist ein eindringlicher Film, er hat mir gut gefallen.
Ich drücke den Beiden die Daumen !

Die Karten zur Verleihung des Europäischen Filmpreises hat jemand anderes gewonnen, sie wollte sie aber nicht…und Lemmi dann kam der Nikolaus endlich auch zu mir und noch jemand Anderen …..ich habe eine Karte gewonnnnnnnnnnnnnnnnen;))))))!!!!!!!!!!!!!!!!!! Yes (bislang hab ich sie noch nicht…..) das war alles etwas improvisiert.


Anschließend konnte u.a. der Regisseur des Filmes nebst seinen deutlich gesünder aussehenden Hauptdarsteller befragt werden.
Draußen habe ich ihn und den Hauptdarsteller Onur Saylak (netter Kerl!) ein paar Fragen stellen können, ich mach das nicht so gerne vor Publikum.

Das ist der erste politische Film in den letzten 25 Jahren und in der Türkei leben 33 ethnische Minderheiten der Film wurde dreisprachig gedreht, armenisch, georgisch und deutsch. Dem Filmteam drohen keine Repressalien, denn der Film wurde vom Kultusministerium unterstützt. ;-)
Alper bedauerte, das bestimmte Themen, wie z.B. die Politik im Focus der Öffentlichkeit stehen aber u.a. die Arbeitsbedingungen der Arbeiter in der Türkei, wenig Aufmerksamkeit finden.
Fortsetzung folgt… vermute ich mal


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