Am Mittwochabend war ich im Filmforum, das anlässlich des 18. Geburtstag der Fimstiftung NRW den preisgekrönten Dokumentarfilm “Cinemania"gezeigt hat.
Die Veranstaltungen im Filmforum sind immer etwas Besonderes. Hier kann man Kino mit seinen Machern erleben.
Die quirlige Regisseurin Angela Christlieb, die jahrelang in New York gelebt hat und der Produzent Gunter Hanfgarn erzählten wie der Film zustande kam .Was aus den Protagonisten geworden ist, wie der Film in der Filmwelt aufgenommen wurde und das Publikum hatte die Möglichkeit Fragen zu stellen.
Wenn man einen Dokumentarfilm macht dann muss man dicht dran sein und
Angela Christlieb und Stephan Kijak haben fünf manischen Kinozuschauer jahrelang mit der Kamera in New York begleitet.
“
„ Schon früh am Morgen beginnen vier merkwürdig-alterslose Männer und eine Rentnerin ihr manisches Tagewerk: Sie hetzen von Kino zu Multiplex, von Cinemathek zu Filmmuseum, fünf Filme am Tag sind ganz normal. Jeder von ihnen hat andere Vorlieben, doch erst einmal fressen sie alles. Es könnte ja sein, dass man etwas verpasst. Aber verpassen sie nicht dabei ihr Leben? „
Mit einem liebevollen Blick haben sie ihre Hauptdarsteller begleitet : Jack Angstreich, Eric Chadbourne, Bill Heidbreder, Roberta Hill, Harvey Schwartz und diesen fünf Hardcorecineasten damit ein Denkmal gesetzt.
Den Vorwurf aus dem Publikum, dass der Film seine Protagonisten zur Schau stellt, konnten die Filmemacher entkräften. Natürlich bedeutet Dokumentation das man dicht dran ist, doch all zu krasses haben die Filmemacher raus geschnitten, denn wenn man so lange mit den Menschen unterwegs ist, dann fühlt man sich verantwortlich.
z.B. hat einer der Filmemacher ein paarKartoons
aus Robertas Wohnung gerettet und sie unter das Bett seines kleinen
Apartments gestellt, weil er etwas von ihr bewahren wollte.
Roberta, die jede Kinokarte seit ihrem 14. Lebensjahr gesammelt hat und sonst auch jede Menge Programme, Pappbecher und ähnliches , bis ihre Wohnung , die kaum begehbar war, schließlich geräumt wurde, ist inzwischen verstorben. Sie war ein Unikum der New Yorker Kinowelt und wurde postum geehrt. Zum Beispiel liefen in einem Kino alle ihre Lieblingsfilme.
Besonders Jack fand ich faszinierend, „Etwa wenn er davon erzählt, dass sein Sexleben vor allem deswegen so verkümmert sei, weil er sich nicht Sex mit der Person Rita Haysworth ersehne, sondern wenn dann schon gleich mit Orson Welles' Schwarzweißinszenierung von derselben.“.
besser als sex
Harvey kennt die Laufzeiten sämtlicher Filme auswendig, denn wenn er seinen Tag plant muss das schon passen und hat die Soundtracks sämtlicher Filme zuhause, nur kann er sie nicht abspielen, weil das Gerät kaputt ist.
Billi der sich jeden Morgen ein Überlebenspaket schnürt mit Angorawäsche, wenn es kalt wird und Sandwiches auf denen ein halbesGlas Erdnussbutter liegt, hat Pillen für jede Lebenslage dabei.
Von Eric, den ältesten erfährt man wenig, nur was er nicht mag:
"Never liked Antontioni" und "Never been into Resnais"
Ein Leben im Kino, als Ersatz für das wirkliche Leben, dort haben die fünf New Yorker also ihre Erfüllung gefunden, die für sie auch einen Ersatz für das reale Leben darstellt.
.
Auch ich kenne diese Parallelwelten in die man abtauchen kann in der Literatur, Kino und im Netz. Sie sind manchmal (ausnahmen bestättigen die Regel) Balsam für die Seele, doch das Leben findet draußen statt.
Diese Vorführung war übrigens umsonst. Bei den Premieren, die man im Filmforum für kleines Geld besuchen kann, gibt es häufig auch einen kleinen Umtrunk u.s.w.
Man lernt Filmschaffende kennen , kommt ins Gespräch und manchmal an
Ortedie man nicht für möglich gehalten hätte.
Es lohnt sich also ;-)
FilmForum
Die Veranstaltungen im Filmforum sind immer etwas Besonderes. Hier kann man Kino mit seinen Machern erleben.
Die quirlige Regisseurin Angela Christlieb, die jahrelang in New York gelebt hat und der Produzent Gunter Hanfgarn erzählten wie der Film zustande kam .Was aus den Protagonisten geworden ist, wie der Film in der Filmwelt aufgenommen wurde und das Publikum hatte die Möglichkeit Fragen zu stellen.
Wenn man einen Dokumentarfilm macht dann muss man dicht dran sein und
Angela Christlieb und Stephan Kijak haben fünf manischen Kinozuschauer jahrelang mit der Kamera in New York begleitet.
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„ Schon früh am Morgen beginnen vier merkwürdig-alterslose Männer und eine Rentnerin ihr manisches Tagewerk: Sie hetzen von Kino zu Multiplex, von Cinemathek zu Filmmuseum, fünf Filme am Tag sind ganz normal. Jeder von ihnen hat andere Vorlieben, doch erst einmal fressen sie alles. Es könnte ja sein, dass man etwas verpasst. Aber verpassen sie nicht dabei ihr Leben? „
Mit einem liebevollen Blick haben sie ihre Hauptdarsteller begleitet : Jack Angstreich, Eric Chadbourne, Bill Heidbreder, Roberta Hill, Harvey Schwartz und diesen fünf Hardcorecineasten damit ein Denkmal gesetzt.
Den Vorwurf aus dem Publikum, dass der Film seine Protagonisten zur Schau stellt, konnten die Filmemacher entkräften. Natürlich bedeutet Dokumentation das man dicht dran ist, doch all zu krasses haben die Filmemacher raus geschnitten, denn wenn man so lange mit den Menschen unterwegs ist, dann fühlt man sich verantwortlich.
z.B. hat einer der Filmemacher ein paar
Roberta, die jede Kinokarte seit ihrem 14. Lebensjahr gesammelt hat und sonst auch jede Menge Programme, Pappbecher und ähnliches , bis ihre Wohnung , die kaum begehbar war, schließlich geräumt wurde, ist inzwischen verstorben. Sie war ein Unikum der New Yorker Kinowelt und wurde postum geehrt. Zum Beispiel liefen in einem Kino alle ihre Lieblingsfilme.
Besonders Jack fand ich faszinierend, „Etwa wenn er davon erzählt, dass sein Sexleben vor allem deswegen so verkümmert sei, weil er sich nicht Sex mit der Person Rita Haysworth ersehne, sondern wenn dann schon gleich mit Orson Welles' Schwarzweißinszenierung von derselben.“.
besser als sex
Harvey kennt die Laufzeiten sämtlicher Filme auswendig, denn wenn er seinen Tag plant muss das schon passen und hat die Soundtracks sämtlicher Filme zuhause, nur kann er sie nicht abspielen, weil das Gerät kaputt ist.
Billi der sich jeden Morgen ein Überlebenspaket schnürt mit Angorawäsche, wenn es kalt wird und Sandwiches auf denen ein halbes
Von Eric, den ältesten erfährt man wenig, nur was er nicht mag:
"Never liked Antontioni" und "Never been into Resnais"
Ein Leben im Kino, als Ersatz für das wirkliche Leben, dort haben die fünf New Yorker also ihre Erfüllung gefunden, die für sie auch einen Ersatz für das reale Leben darstellt.
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Auch ich kenne diese Parallelwelten in die man abtauchen kann in der Literatur, Kino und im Netz. Sie sind manchmal (ausnahmen bestättigen die Regel) Balsam für die Seele, doch das Leben findet draußen statt.
Diese Vorführung war übrigens umsonst. Bei den Premieren, die man im Filmforum für kleines Geld besuchen kann, gibt es häufig auch einen kleinen Umtrunk u.s.w.
Man lernt Filmschaffende kennen , kommt ins Gespräch und manchmal an
Ortedie man nicht für möglich gehalten hätte.
Es lohnt sich also ;-)
FilmForum
Schlagworte: Cinemania | Filmforum | Filmstiftung NRW | Köln | Roberta | Jack | Eric | Bill | Harvey | Angela Christlieb | Stephan Kijak
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18.05.2010 | 17.58 Uhr | Taxania
Zabione
Wann gibt es die Fortsetzung, den spannenden Teil!
"... und manchman an Orte, die man nie für möglich gehalten hätte"
Das sind doch keine Gerichtsverhandlungen von denen Lemmy spricht oder doch?!
Wann gibt es die Fortsetzung, den spannenden Teil!
"... und manchman an Orte, die man nie für möglich gehalten hätte"
Das sind doch keine Gerichtsverhandlungen von denen Lemmy spricht oder doch?!
09.05.2010 | 14.22 Uhr | Zabaione
auf jeden Fall ein großer Teil, ein bißchen Erdung schadet nicht;-)!
09.05.2010 | 13.06 Uhr | Profil gelöscht
Interessant und du hast Recht, es gibt
viele dieser Parallelwelten, in die man sich gedanklich retten kann.
mich beschäftigt seit längerem die Frage, ob das "wirkliche" Leben
wirklich an diesen Menschen vorbeizieht. Sie leben dieses Leben über
ihre Sinneseindrücke etc., spielt sich nicht die Welt in unserem Kopf
ab?
08.05.2010 | 09.33 Uhr | Zabaione
Oh Gerichtsverhandlungen , wer weiß was ich mir als Rentnerin alles anschaue. Meine Nachbarin macht ein Seniorenstudium.
lg
Zabaione
lg
Zabaione
08.05.2010 | 08.30 Uhr | ing.lambertz
Hallo Zabaione,
was es nicht alles gibt ;-).
Es gibt ja auch eine nicht kleine Gruppe von Menschen, die sich jeden Tag eine oder mehrere Gerichtsverhandlungen ansehen.
Warum nicht.
Gruß Lemm(y)i
was es nicht alles gibt ;-).
Es gibt ja auch eine nicht kleine Gruppe von Menschen, die sich jeden Tag eine oder mehrere Gerichtsverhandlungen ansehen.
Warum nicht.
Gruß Lemm(y)i
07.05.2010 | 10.26 Uhr | Zabaione
Cinemania hatte übrigens 2002 Premiere.
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