Freitag, 21. Juni 2013

Unser allerbestes Jahr


 Unser allerbestes Jahr
Im letzten Jahr war ich auf einer Lesung mit David Gilmour, und war beeindruckt über dass , was er in unserer leistungsorientierten Welt, mit seinem Sohn gewagt hat.

In dem autobiographischen Roman “Unser Aller Bestes Jahr“, erzählt der kanadische Journalist, Autor und Filmkritiker, David Gilmour, von den Problemen in die Elternschaft gerät, wenn sich das eigene Kind die Schule verweigert.

Nach dem die üblichen Schulwechsel fehlgeschlagen sind und sich die Anzeichen der Verweigerung häufen , schlägt er seinem Sohn Jess einen Deal vor .

Er könne die Schule verlassen unter der Bedingung, das er mit ihm drei, von ihm ausgesuchte Filme pro Woche gucken müsste und er dürfe keine Drogen nehmen.
Natürlich nimmt Jess das Angebot an . Und so schauen Sie fortan gemeinsam Filme an und der Filmkritiker stellt ihm dazu Aufgaben seine Wahrnehmung zu schulen und dabei den Focus auf bestimmte Augenblicke, Ausschnitte, die Geschwindigkeit und andere filmische Mittel zu legen.

So geschieht es das die beiden sich in drei Jahren drei bis vierhundert Filme anschauen.
Auch wenn man nicht alle Filme gesehen hat, ist diese Buch für Cineasten eine Offenbarung, beim Filmegucken auch z.B. auf Stilmittel zu achten.
Interessant welche Szenen für Gilmour z.B. bei Frühstück bei Tiffany von Bedeutung waren …ein kleines Hi und Hepburne in Großaufnahme.

Ich finde ganz andere Szene himmlisch …die Hepburne mit Schlafbrille und natürlich die Szene , wenn sie im strömenden Regen nach dem “Kater” suchen!

Ich habe mir nach der Lektüre, den ein oder anderen alten Film angeschaut und dabei auch mal auf die Verlangsamung als Stilmittel geachtet, so kann man bestimmten Szenen eine größeren Spannungsbogen verschaffen.

Dieser Roman ist kein poetisches Werk, und trotzdem beinhaltet es viele Lebensweisheiten. Vor allem den Aufruf, unseren Kindern in einer leistungsorientierten Gesellschaft, für die eigene Entwicklung Zeit zu lassen.
Zeit mit ihnen zu verbringen und dabei etwas zu tun , dass beiden Spaß macht, an ihren Leben teil haben.

Kinder seien nicht die Miniaturausgabe von uns selbst, sondern ganz eigene Persönlichkeiten, die nicht mal mit den Geschwistern vergleichbar seien.

Natürlich ist die Gilmour Methode privilegiert .
Als freier, teilweise unterbeschäftigter Journalist, konnte er sich dieses Experiment leisten.
Trotzdem und dass ist vor allem sein Credo, ist das Wichtigste in dieser Phase, gemeinsam mit den Kindern Zeit zu verbringen und damit im Dialog zu bleiben und getreu dem Motto “Alle Wege führen nach Rom ” , ihnen zu vertrauen , das sie ihren Weg finden .


„Und der Erfolg...? Fast hätte ich es vergessen, Jess hat seinen Hochschulabschluss nachgeholt, sein Studium geschmissen, in Vietnam ein Drehbuch geschrieben und wenn alles klappt, dreht er demnächst einen low budget Film ...wir werden Augen und Ohren offen halten;))“
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