Mittwoch, 19. Juni 2013

... feuchte Augen

 

Kultur |  10.05.2009 | 08.53 | Zabaione
... feuchte Augen
Bild mz
Man ist der Mann alt geworden, war das erste was ich dachte, als ich Clint Eastwood in seinem Film Gran Torino in Großaufnahme sehe. Wenn er in Brücken am Fluss it Meryl Streep noch glaubhaft den Liebhaber gab, sehe ich jetzt einen Mann mit Krokodilhaut, auf der sich die gelebten Jahre tief eingegraben und ihre Spuren hinterlassen haben.

Bei der Recherche entdecke ich sein Geburtsdatum , dieser böse, grimmige Mann der am Anfang nicht gerade zimperlich und fremdenfreundlich und daraus auch sprachlich keinen Hehl macht, mit seinen asiatischen Nachbarn umgeht (es handelt sich um den Volksstamm der Hmong), wird nächstes Jahr achtzig Jahre alt.

Wenn man in sein Gesicht guckt, und das Mimenspiel in dieser Kraterlandschaft beobachtet, dann ist es so als habe man einen wirklich bösen Köter vor sich und die Gewissheit das er jeden Moment zubeißt.

In Gran Torino spielt er den alten Vietnam Veteran Kowalski, der sich nach dem Tod seiner Frau in seinem Viertel, dass inzwischen von koreanischen Einwanderern bevölkert wird, nicht mehr wohl fühlt. Sie sind ihm so fremd wie seine eigene Familie. Als dieses Weichei von Nachbarsjungen, Thao, der der Gang seines Cousins beitreten soll , seinen alten gut gepflegten Gran Torino ( es handelt sich um ein Auto Baujahr 72) klauen will, eskaliert die Situation fast.

Der Diebstahl misslingt , doch die Gang lässt nicht locker, Thao soll ihr gegen seinen Willen beitreten.

Hätten sie dabei Kowalskis Rasen nicht betreten , hätte er sich vielleicht nicht eingemischt, aber so hilft er der Familie und wird in dem Viertel zum Helden, dem sie fortan Speisen darbringen wie einer Gottheit.

Nach anfänglicher Gegenwehr freundet er sich mit der Familie, insbesondere mit der Tochter Sue an , und gibt diesem Jungen, der als Buße für den versuchten Diebstahl, Sozialstunden bei ihm abarbeitet, das Rüstzeug fürs Leben, er zeigt ihm wie man mit Werkzeug umgeht und damit Geld verdienen kann.

Es ist klar das die Geschichte damit nicht zu Ende ist und einige Kritiker fanden den Ausgangskonflikt auch zu banal ...

“Eastwood schert sich wenig um politische Korrektheit, seine Hauptfigur ist ebenso problematisch wie schillernd. Die Grenze zwischen Rassismus-Reflektion und dem schlichten Ausdruck von Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz ist nicht immer klar zu bestimmen. Aber mag im Einzelnen auch gelegentlich ein gewisses Feingefühl fehlen, so ist „Gran Torino“ für Eastwood-Fans dennoch ein absolutes Muss und als Genrefilm bietet er hervorragende Unterhaltung„ aus Filmstars.de.
Andreas Staben


Meine Freundin hat den Film zweimal gesehen und auch ich war tief berührt, als der Titelsong, den Eastwood mit komponiert hat, erklang, und der Abspann (wie ich finde gut gemacht) über die befahrene Küstenstrasse lief.
Im Kino war es noch eine Zeit lang still.

Keiner stand auf und so konnte manch einer unbemerkt, die feuchten Augen trocknen.

Ich hoffe das war nicht sein letzter Film .

Ausschnitte

nochmal


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