Dienstag, 18. Juni 2013

Verstörend

Antje Deistler, die heute die Lesung von Gwendolin Riley souverän, manchmal mütterlich moderierte, hatte heute keine leichte Aufgabe.

Die 1979 geboren Autorin die 2002 für ihren Debütroman Cold Water mit dem Betty Trask Award ausgezeichnet , wurde, wirkte aufgeregt und ängstlich wie ein junges Fohlen; unruhig wanderten ihre Hände hin und her , rieben aneinander , beschrieben den Tisch oder zupften an den Haaren, nur wenn sie las schien sie sich sicher zu fühlen, und zur Ruhe zu kommen.
In ihrem, manchmal irren Blick, lag der inner Kampf, jeden Moment abhauen zu wollen.

Gwendolin die in Manchester, meist in ihrem Zimmer lebt, die Stadt eigentlich nicht mag wurde u. a. nach den Titeln, mit der sie Presse sie feiert gefragt…z.B . “der weibliche Charles Bukowski“, sie erzählte das sie ihn nicht mag und ihre Geschichte „Cold Water“ auf der anderen Seite des Tresens entstanden sei, hinter dem sie gearbeitet hat. Wenn sie schreibt dann würde sie nicht trinken, trinken würde sie nur in Phasen zwischen den Büchern. Trinken scheint ihr dann Halt zu geben, wenn sie nicht liest oder schreibt, überhaupt erinnert sie mich sehr an ihre Protagonistin Esther, einer der beiden Figuren in Krankmeldung.Krankmeldung

Zur Zeit schreibt sie an ihrem dritten Buch, das in Amerika spielt.
Ihre Erzählungen , sind nicht wie ein Plot arrangiert, sondern sie folgen den Gedanken und den Blickwinkel ihres Autoren und bauen sich so auf.

„Winter in Manchester, Schneematsch auf den Straßen. Esther kommt nach einer Reise aus New York zurück in ihre Heimatstadt und zieht bei ihrer besten Freundin Donna ein. Alles, was sie besitzt, befindet sich in ein paar Pappkartons. Esther schreibt, sie liest, sie trinkt, lässt sich treiben und versucht erfolgreich, das Leben zu vermeiden. Meistens möchte sie nur ihre Ruhe haben: vor der Arbeit, vor der Liebe, vor dem Erwachsensein. Sie macht es anderen nicht leicht, an sie heranzukommen, doch dann begegnet sie Newton, einem jungen Musiker aus Kanada. In knapper, unsentimentaler Prosa beschreibt Gwendoline Riley die Gefühlswelt der Generation um die Zwanzig und verleiht ihr eine schnörkellose poetische Stimme.“
Krankmeldung

Den deutschen Text las Laura Sundermann , die wie die Moderatorin von Rileys Texten gleichermaßen fasziniert ist.

Wenn es einen Gott gibt, dann soll er seine Hand schützend über Gwendolin Riley legen, für mich ist die Lit. jetzt zu Ende.
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