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Donnerstag, 27. Juni 2013

Schokolade für den Kopf

 

Lokales |  01.11.2012 | 11.47 | Zabaione

Schokolade für den Kopf

Gestern hatte ich einen Alptraum, ich habe geträumt alle Autobesitzer aus 100 km Umkreis wären nach Köln gekommen um an einem Entschleunigungsprogramm teilzunehmen.

Morgens um 8:20 stand ich auf der Mülheimer Brücke im Stau und am Nachmittag rollte ich über die Stadtautobahn am Niehler Ei im Schritttempo nach Heimersdorf. Auf dem Rückweg bin ich über Longerich und Bilderstöckchen einen Lieferwagen hinterher gefahren (gefahren!) ,ohne wirkliche Ortskenntnisse ,wohl wissend das alle Wege nach Rom führen und alles besser ist als eine Zwangsentschleunigung.

Alles in allen haben m,ich die Staus zwei Stunden gekostet und als ich gegen 18:30 endlich fertig war, reihte ich mich in die nächste Blechlawine in Richtung Deutz, mein ersehntes Ziel war die Vernissage der 10. Art.fair.

Nach weiteren anderthalb Stunden quälten mich Selbstzweifel und menschliche Bedürfnisse, noch eine Stunde könnte ich nicht so weiter rollen, ich würde mir in die Hose pinkeln und vielleicht hätte ich auch keinen Sprit mehr im Tank.

Inzwischen war es 20 :00 Uhr und die Vernissage würde um 22:00 Uhr enden und ich stand erst vor der Deutzer Brücke. Spontan bin ich auf die andere Seite gefahren (die frei war) irgend eine übersinnliche Kraft hatte mir einen Parkplatz frei gehalten, und bin dann in die gegenüberliegende Pizzeria eingekehrt.

Bei Pizza und Kölsch (es gab eine Toilette ) habe ich den rollenden Blechlawinen zugeguckt und meine Ideen, nach Besuch des Films Speed (von Florian Opitz), aufgegeben, man könnte das Leben entschleunigen, indem man die Alltag entschleunigt.(jeden Tag 10 Stunden arbeiten?-nein danke)

Dreieinhalbstunden Stau entschleunigen nicht, das ist Freiheitsberaubung.

Eigentlich hatte ich schon kapituliert, es machte keinen Sinn mehr noch auf die Art. fair zu fahren, doch dann entspannte sich die Verkehrslage und wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg und hastdunichtgesehen da stand ich auf der Art.fair.
Art.fair
Ich muss zugegen ich habe diesen wunderbaren Stick mit Informationen über die Art.fair noch gar nicht aufgerufen.

Ich erzähle euch jetzt mal was mich an der Art.fair fasziniert.
Art.fair
Wenn ich die Art.fair betrete, dann ist das so wie das Kleinod (Magnet) das jetzt an meinem Kühlschrank prangt, von Jan M. Petersen, dessen Arbeiten ich liebe (ich glaube 12,50€ ):
Art.fair
Kunst ist Schokolade für den Kopf, dann geht mein Herz auf. Ich freue mich Arbeiten bekannter Künstler wiederzusehen und Neues zu entdecken. Es gibt so viel zu entdecken, das macht mich glücklich.

Bilder (falls dieser Link bald nicht mehr funktioniert, Bilder gibt es in der Koeln-Kultur Kolumne)
     Art.fair

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Mittwoch, 26. Juni 2013

Ménage à trois

 

Kultur |  11.03.2012 | 16.25 | Zabaione
            
 
“Die New Yorker Kunstszene der 1980er Jahre ist legendär. Sie ist vital, kreativ und medial offener denn je, sie bietet gerade jungen Talenten eine Spielfläche voller Möglichkeiten. Traditionen werden hinterfragt auf der Suche nach Innovation, und so bringen die Künstler mit Graffitis die Kunst auf die Straße und lassen in den Ateliers Alltägliches in ihre Kunst Einzug finden, die Malereisteht im Vordergrund. Drei der einflussreichsten Künstler dieser Zeit, Andy Warhol (1928–1987), Jean-Michel Basquiat (1960–1988) und Francesco Clemente (geb. 1952), werden in dieser Ausstellung vorgestellt"
Quelle
Pressemappe der Bundeskunsthalle Bonn

Andy Warhol,*6. August 1928 †22. Februar 1987

Ich muss sagen als ich letzten Sonntag das erste Mal in dieser Ausstellung war, hatte ich ungeheuren Respekt. Ich wollte zunächst wenigstens die Biografie von Andy Warhol lesen, um mich dieser Ausstellung anzunähern. Obwohl ich an unserer kleinen Buchhandlung nur knapp gescheitert bin, weil sie nur über eine bescheidene Abteilung Kunstbände verfügt, habe ich diesen Gedanken nicht aufgegeben, sondern nur verschoben.

Dann traf ich auf die Dame mit dem Fragezeichen, den Livespeaker (der Livespeakerin).Sie /Er ist, jeden Sonn- und Feiertag, in der Zeit zwischen zwölf Uhr und 18 Uhr anwesend . Das war letzte Woche Frau Schönborn( nicht auf dem Foto). Sie erzählt etwas über einzelne Werke, aber auch über die Verletzbarkeit der Künstler, hat Warhols Tagebuch „gelesen“ und wusste die große Geste der Künstler zu schätzen, eigene Kunst an zwei Ateliers weiter zu geben, um sie dann von zwei befreundeten Künstlern weiterbearbeiten zu lassen. Warhol muss wohl einmal in sein Tagebuch geschrieben haben, dass er ein Werk doch vorher vollkommen gefunden hat und das er doch manchmal unter dem Prozess der Serie „Collaborations „ gelitten hat. Einmal als er als dritter dran war, fand er ein Bild so vollkommen, das er es nicht verändern wollte, er hat es dann im Siebdruck Verfahren reproduziert und ergänzt.

Das interessante dabei war ist, die beteiligten Künstler griffen die Vorlieben, wie Farben und Symbolik, der beteiligten anderen Künstler auf.
 
„Das Künstlerische impliziert Einmaligkeit und vor allem Individualität – die eigene Handschrift. Die Gemeinschaftswerke der drei Künstler brechen spielerisch mit dem Begriff der Individualität, ohne die Autorenschaft zu leugnen und beziehen ihre Spannung aus den konträren malerischen Gesten. Sie spiegeln die Zeit, die (Pop-)Starrolle und das neue Selbstverständnis der Künstler, ihren Ursprung, ihre Mythen und ihre gegenseitige Faszination“

Bundeskunsthalle Bonn.

Jean-Michel Basquiat * 22. Dezember 1960 in New York City; † 12. August 1988 ebenda

„Jean-Michel Basquiat wird am 22.2.1960 in New York geboren, der Vater stammt aus Haiti, die Mutter ist Puertoricanerin. 1978 beginnt Jean-Michel Basquiat seine künstlerische Karriere mit seinem Freund Al Diaz als Graffiti-Sprayer auf New Yorks Straßen, seine Graffitis signiert er mit “SAMO”, was für “Same old Shit” steht. Für seinen Lebensunterhalt verkauft er bemalte Postkarten und T-Shirts, fertigt Assemblagen aus Schrott. Bald wird die New Yorker Kunstszene auf den jungen Künstler aufmerksam.“

„1984 lernt Jean-Michel Basquiat Francesco Clemente und Andy Warhol kennen, mit denen er zusammenarbeitet. Andy Warhol wird nicht nur zu seinem größten Förderer, sondern auch zu einem engen Freund.“ Quelle”

Aufgefallen ist mir mittendrin das Oreo und ……. Anfangs musste ich grinsen und dachte, schau an die Werbung hat bei ..Basquiat.geklaut. Nun auch wenn es diesen Keks erst kurze Zeit in Deutschland gibt, in Amerika gibt es ihn schon seit 100 Jahren und dort hat er Kultstatus.
 
Sicher auch ein Aspekt unter der man eine Ausstellung zusammenstellen könnte, insbesondere da auch die Dosensuppen Warhols, Kultstatus haben. Warhol, der von Hause aus Grafiker war, brauchte lange um auch als Künstler anerkannt zu werden. Dies gelang ihm erstmals als er begann Dinge des Alltags u.a. in Siebdrucktechnik zu gestalten. Er malte zum Beispiel 32 der verschiedenen Dosensuppen der Firma Campbell, so als wären sie gedruckt. Der Kurator des Metropolitan Museum of Art, Henry Geldmacher und Dennis Hopper erstanden Bilder der Serie. Während damals zunächst nur diese beiden davon überzeugt waren, dass dies Kunst ist. Hängen sie heute im Metropolitan Museum of Art und heute ist jedes der Bilder 2 Millionen Dollar wert.
 
Über Basquiat sagte er:
"Er ist der Junge, der den Namen "Samo" benutzte, als er in Greenwich Village auf dem Bürgersteig saß und T-Shirts bemalte. Hier und da gab ich ihm 10$ und schickte ihn rauf zu (Cafe)" Serendipity",um dort T-Shirts zu verkaufen. Er war einfach einer dieser Jungen, die mich verrückt machen.."

Andy Warhol 1982

Als Warhol ihn viel später, dann noch als sein Maskottchen bezeichnete und erzählte, er würde ihn inspirieren, war Basquiat tief verletzt, er wollte kein Maskottchen sein und zog bei Warhol, seinem Förderer aus.
 
Er wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, das er dies später bereuen würde. Warhol der Angst vor Ärzten hatte, starb bald darauf überraschend bei einer Gallenop. Basquiat war tief erschüttert, da sie zu diesem Zeitpunkt keinen bzw.nur noch telefonischen Kontakt hatten.

Dabei ging Warhol nur voraus, nur ein Jahr später wird auch Basquiat im Alter von 27 Jahren an den Folgen seines Drogenkonsums sterben.

Es gibt ein Film über sein Leben von 1996.

Francesco Clemente * 23. März 1952 in Neapel

„Francesco Clemente, aus Neapel stammend und aus der italienischen arte povera hervorgegangen, 1952 geboren, in New York lebend, Indienfahrer, Beuys- und Warhol -Bewunderer, Basquiat-Freund, weißbärtiger Halbmystagoge und Viertelchristus, erinnert an einen fast vergessenen Künstlertyp: Es ist ein alteuropäischer, ironiefreier, dafür lebensleichter Italo-Schamane. Clemente kombiniert munter und versiert, was der europäische Mythenschatz hergibt, ohne damit etwas zu meinen, es geht um das allgemeine Gefühl, leicht bedeutsam, leicht mediterran, leicht raunend, leicht irisierend, leicht erotisierend.“
 
Artikel

Wie ihr seht, Clemente ist der Einzige der von den dreien noch lebt, er hat diese Ausstellung selbst besucht . Hier ein Interview:

Behind the Art

So erst einmal möchte ich der Bundeskunsthalle danken, dass sie mir es ermöglicht hat, ein paar Bilder zu machen!

Alle meinen Lesern möchte ich die Ausstellung wärmstens empfehlen, aus organisatorischen Gründen habe ich heute die Eröffnung der Rodenkirchener Kunstmeile links liegen gelassen, ich weiß die Lit. Cologne steht vor der Tür, aber diese inspirieren Ausstellung solltet ihr einfach nicht verpassen.

Bundeskunsthalle Bonn

Der Eintritt kostet 8 €, der Bildband zur Ausstellung 29€

Die Austellung geht noch bis zum 20.05.2012.


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Sonntag, 23. Juni 2013

Ein Leben mit Stockhausen

 

Kultur |  25.09.2011 | 12.09 | Zabaione
Ein Leben mit Stockhausen
Über Marys Bauermeister`s Buch „Ich hänge im Triolengitter“ zu schreiben, ist ein bisschen so als wolle man die Geschichte der Kunst auf eine Seite packen. Auch wenn ich mich für Kunst und Kultur, insbesondere in meinem Lebensraum Köln interessiere und schreibe, Mary`s (ich glaube so darf ich sie nennen) autobiografischer Roman beginnt zu einem Zeitpunk als ich gerade erst auf der Welt war oder auf den Weg zwischen der Möglichkeit und dem Sein.

Er erzählt von ihrem Leben mit und in der Kunst und sie trifft und arbeitet dabei mit dem who is who (wie Rauschenberg, Chagall, Miro, Max Ernst, Rene Margritte..) der Kunstszene dieser Welt, in den 60er Jahren. Die meisten von ihnen werden mit ihren Werken unsterblich bleiben. Marys Roman ist deshalb mehr als ein autobiografischer Roman, er ist ein Dokument der Zeitgeschichte.

Während ich das hier aufschreibe habe ich ein drittel des Buches gelesen und einer Lesung mit Mary beigewohnt, die, diese auf einem Lesefest barfuß vortrug.

Sie beschreibt (ihr) „Mein Leben mit Stockhausen“ und ich vermute mal, als sie sich nach 10-11 Jahren von ihm getrennt hat, es keinen anderen Grund gab, als das sie endlich anfangen wollte ihr eigenes Leben zu leben, an einem hat es sicher dabei nicht gemangelt, an Liebe zu Stockhausen.

Ich höre gerade ein paar Stücke von Cage und Stockhausen und versuche mich sozusagen multimedial einzufinden. Denn in ihrem Leben gehörte die Musik zur Kunst und die Kunst zur Musik, es fanden Ausstellungen statt, in der alle Sinne angesprochen werden sollten.

„Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, die Braue, Pupillen, die Lider –Was war das? vielleicht dein Lebensglück...“ K.Tucholsky

Die Liebe ihres Lebens ereilt sie aus heiteren Himmel

Das erste Zusammentreffen der Beiden ist flüchtig, sie begegnen sich in Köln auf der Hohe Straße blicken sich zwei mal in die Augen, treffen sich wieder und zunächst gedeiht die Liebe im Verborgenen, ist rein platonisch, denn Stockhausen ist verheiratet. Gemeinsam trifft man sich und arbeitet an Projekten.

In Marys Geschichte erwachen viele Künstler zum Leben, von denen ich schon gehört habe oder deren Werke u.a, im Wallraff Richards Museum hängen und viele von denen ich noch nichts gehört habe. Mary Bauermeister ist selbst eine bekannte Künstlerin, ihre Werke hängen unter anderen im Museum auf Modern Art in New York.

ménage à trois

Irgendwann wird die Liebe unumgänglich und mit Billigung von dessen Ehefrau Doris,beginnen sie eine ménage à trois , doch diese Begrifflichkeit, wird wenn man die Geschichte liest, Stockhausen`s Liebesleben nicht gerecht, denn Stockhausen liegen die Damen zu Füßen und liebt in wechselnder Besetzung.

Freie Kunst = freie Liebe? Bei den Frauen scheint dies mehr ein Zugeständnis an den „charismatischen Meister“ zu sein, denn Doris wollte ihren Mann nicht verlieren und Mary ist einen Kompromiss eingegangen, weil Stockhausen seine Familie nicht verlassen wollte. Sie lieben sich nicht wirklich zu dritt. Sie würfeln gelegentlich darum, wer mit ihm die Nacht verbringt und immer wieder steht da der Zweifel bis hin zu Todessehnsüchten Raum, aus dieser Situation zu entkommen.
Doris, die mit Stockhausen vier Kinder haben wird, ringt ihr das Versprechen ab, in den ersten fünf Jahren keine Kinder mit Stockhausen zu haben und Mary wird sich daran halten.

Mary bleibt in der Liebe monogam, dabei sind sie und Stockhausen oft monatelang getrennt, arbeiten in verschiedenen Kontinenten an ihren Projekten.
Sie schreiben sich täglich Briefe und lassen einander am Leben und Schaffen des anderen teil haben.

Mary bemerkt in der Beschreibung dieser Zeit, das sie oft auch von der Situation profitiert, z.B.
als sie mit Stockhausen durch die Welt reist, in Japan erfährt sie durch Stockhausen`s Gefährtin Aiko viel über das Land, die Kultur, Tradition und die Spiritualität Japans , wäre sie abgereist, wäre ihr dies verschlossen geblieben.

Sie nutzt die Reisen und sammelt Materialien für ihre Kunstprojekte, wie Kästen, Linsen, Kamel-Köttel und z.B. Beispiel in Sizilien sammelt sie alte, kunstvoll geflickte Betttücher und kauft sie und verschifft sie vom Erlös und Verkauf ihrer Kunst.

Besonders erheiternd fand ich das Kapitel, als Mary „Originale“ von Stockhausen, mit dessen Zustimmung, u.a.mit Nam June Paik, während des Avantgarde- Festivals in der New Yorker Judson Hall, gegenüber der Carnegie Hall aufführen will. Am Abend der Premiere protestieren einige Fluxus Künstler gegen eine Stockhausenisierung. Sie wehrten sich sich gegen den Kulturkapitalismus und sehen in Stockhausen, einen ihrer Vertreter.

Ihre Versuche, weitere Aufführungen zu boykottieren, indem sie z.B. Stinkbomben werfen, Darsteller abwerben oder ein Tier entführen, wird durch das kreative Ensemble so gut aufgefangen, das sich die Presse überschlägt und glaubt diese improvisierten Einlagen seien ein Teil der Aufführungen.

So, mehr möchte ich nicht verraten. Dieses Buch ist nicht nur ein Liebesbekenntnis zu einer unsterblichen Liebe, die über die partnerschaftliche Liebe hinausgeht, sondern erzählt auch viel über die Entstehung von Musik und Kunst, die Auseinandersetzung und deren Verschmelzung mit anderen Kunstformen. Oft bildet sie mit der Natur und der daraus erwachsenden Spiritualität eine Einheit.

Mary hat neben ihren eigenen Schaffen Stockhausen inspiriert und bei seiner Arbeit unterstützt.. Sie liebt seine Musik
Sie wird ihn später nicht verlassen, weil sie ihn nicht mehr liebt, sondern weil er mit ihr kein drittes Kind haben will. Er will mit Mary reisen und frei sein, er will mit ihr mit und für die Kunst/Musik leben.

Mary Bauermeister ist Jahrgang 1934 und eine bewundernswerte Frau, sie ist sich selbst immer treu geblieben, „Ich hänge im Tirolengitter, Mein Leben mit Karl Heinz Stockhausen“, ist im Bertelsmann Verlag erschienen und kostet 21.99€

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Freiheit für die Kunst

Eigentlich wollte ich mir heute nur die Ausstellung von Thomas Baumgärtel anschauen.
Unter dem Motto „Freiheit für die Kunst“ läuft bis zum 17.Juli, im Museum für verwandte Kunst, eine Ausstellung:" 25 Jahr Spraybanane".

Ich war noch etwas zu früh dran ….die Öffnungszeiten:

Genter Strasse 6,
50672 Köln
Tel. 0221-93 21 723
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, jeweils von 14 bis 18.30 Uhr.
Nach telefonischer Vereinbarung sind auch zusätzliche Termine möglich.

mehr

Deshalb habe ich mich mit dem Kölner Stadt Anzeiger(Printausgabe), noch für einen Cappuccino auf den Brüsseler Platz gesetzt und bin dabei auf einen Beitrag, über diese unsägliche und blamable Steuerposse, um den Erfinder der Stolpersteine, den Künstler Gunter Demnig gestoßen

Worum es geht?

„Rückschlag für Künstler Demnig“:

„Im Streit um die "Stolpersteine" des Kölner Künstlers Gunter Demnig hat die Bundesfinanzverwaltung ihre Position klar gemacht: Die in Bürgersteige eingelassenen Blöcke, die an Opfer der Nazi-Diktatur erinnern, sind keine urheberrechtlich geschützten Kunstwerke. Das hätte zur Folge, das Demnig nicht wie bisher einen ermäßigten Umsatzsteuersatz von sieben Prozent zahlen müsste, sondern dass ihm der komplette Satz von 19 Prozent berechnet würde. „
Quelle

Die Solpersteine seien nicht von Hand hergestellt und keine Kunst. Dabei werden sie von Hand im Atelier gefertigt und jeden Stein gibt es nur einmal. Er steht für einen Menschen, der an dem Ort an dem er verlegt wird, gelebt hat und der durch das NS Regime umgebracht wurde. Er ist ein Denkmal, er soll uns erinnern und auffordern wachsam zu bleiben, damit so etwas nie wieder passiert.

Es ist also doppelt peinlich, wie bei uns mit einem Künstler umgegangen wird, um so mehr wenn es einer ist,wie Demnig, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, den Menschen die unter dem NS Regime zu Tode kamen, ein Denkmal zu setzen.

Warum sind Stolpersteine Kunst?

„Die Stolpersteineberuhen außerdem auf dem Prinzip des Engagements: Ein Stolperstein wird dann verlegt, wenn Einzelne oder Gruppen, wie etwa Schulklassen, eine kostenpflichtige Patenschaft übernehmen. „

Da kommt natürlich die Frage auf „Was ist Kunst?"

Das Wort Kunst bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist (Heilkunst, Kunst der freien Rede). Im engeren Sinne werden damit Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber seit der Moderne auch der Prozess selber sein. Ausübende der Kunst im engeren Sinne werden Künstler genannt. Wikipedia

Museen Köln


Kunstzitate

Auch das ist Kunst!

Bei Thomas Baumgärtel, fing es mit einer Banane an. Als Christus in einem Krankenzimmer vom Kreuz gefallen war, drapierte er die Schale seiner Banane ans Kreuz.

Seit dem hat ihn die Banane nicht mehr losgelassen, sie wurde zu seinem Markenzeichen. Seit 1986
sprüht er sie an interessante Kunstorte wie :“ u.a. in Aachen, Athen, Basel, Berlin, Bonn, Dresden, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Frankfurt/M., Innsbruck, Hamburg, Hannover, Kassel, Korbach, Köln, London, Linz, Mallorca, München, Mülheim, Moskau, New York, Paris, Wien, Zürich  „ Quelle

Anfangs blieb er unerkannt , später hagelte es Anzeigen, aber auch Bitten, die Banane wieder zu sprühen, weil sie versehentlich entfernt worden ist. Alles zu bewundern im Museum für verwandte Kunst. der Eintritt ist kostenlos, es darf gespendet werden.
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Donnerstag, 20. Juni 2013

Eine Banane geht um die Welt

 

Lokales |  20.08.2009 | 00.06 | Zabaione

   Eine Banane geht um die Welt

in Rodenkirchen
     

Als ich neulich in Oberhausen, diesen Schuppen am Gasometer fotografiert habe, war es eigentlich nur wegen der Banane. Es ist keine gewöhnliche Banane , sondern das Markenzeichen des Kölners Thomas Baumgärtel und während es Menschen geben soll, die sie nicht zu schätzen wissen, diese Banane gibt es in der “ganzen” (ich übertreibe manchmal ein wenig) Welt und meine Kollegin würde viel drum geben , wenn eine echte Baumgärtel auf ihrer Tür prangen würde, denn diese Banane ist eine Auszeichnung
Cologne meets Oberhausen
Berliner Morgenpost

Tagesspiegel
Bananen im Gericht

Die gekreuzigte Banane
Angefangen mit den Bananen hat es ,als Baumgärtel während seiner Zivildienstzeit in einem katholischen Krankenhaus, ein heruntergefallenes Kreuz, mit zerdepperten Porzellanheiligen mit einer Bananenschale “aufgehübscht” hat, er wollte nicht einfach das nackte Kreuz hin hängen.

Das Motiv hat ihn dann nicht mehr losgelassen und zunächst hat er in Nacht und Nebel -Aktionen, Bananen an Galerien gesprüht. Eine Zeit lang hat er es geschafft anonym zu bleiben, bis er. bei einer Aktion am Museum Ludwig entdeckt und verhaftet wurde, nicht zuletzt weil das Fluchtauto, als Tarnung eher untauglich war, da es mit Bananen besprüht war.

In seinen wildesten Zeiten hat er 20 Aktenordner mit Verfahren ansammelt, später bot man ihm Geld für die "Bananen", doch um Geld ist es ihn bei seinem Markenzeichen nie gegangen, sie ist inzwischen längst selbst Kunst und Kult.

Während er zu Beginn die Bananen eher wahllos “verteilte, gilt sie heute als eine Auszeichnung Baumgärtels an den Galeristen.

Dabei ist sie darüber hinaus, für ihn ein Indikator, denn an dem Umgang mit der Banane erkennt Baumgärtel, der auch Psychologie studiert hat, den Umgang der Galeristen mit Kunst.
Inzwischen braucht er seine Bananen nicht mehr heimlich zu sprühen .
Noch mehr Bananen …Infos


Die Banane auf den Schuppen stammt von einer Aktion im Ruhrgebiet 2008, als er dort 53 Bananen verteilt hat.


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