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Sonntag, 23. Juni 2013

Unter Wasser

 

Kultur |  08.10.2011 | 10.43 | Zabaione
Unter Wasser


Neulich habe ich zufällig einer Lesung unter Wasser bei gewohnt.
Wie geht das werden sie mich fragen? Obwohl uns Herr Möhrchen (so heiß er wirklich ) von der Steb (Stadtentwässerungsbetriebe) das ausführlich bei einer Führung erklärt hat............zu meiner Entschuldigung ich war fototechnisch abgelenkt........... beschleichen mich gerade leise Zweifel.

„Die Funktion dieses Pumpwerks besteht darin, das Ableiten des Kölner Abwassers von den Kanälen zum Rhein hin zu gewährleisten. Ab einem Level von über 9,50 Metern entfaltet das Ensemble seine maximale Leistung: 3.600 Liter in der Sekunde. Bei sogenannten Jahrhundert-Hochwassern mit Pegeln um die 11,30 Meter wird zwar der rheinnahe Bereich überfutet, die Entwässerung des Hinterlandes jedoch bleibt gesichert. Erst ab katastrophalen 12,40 Metern muss sich auch dieses fortschrittliche Schutzzentrum den Naturgewalten beugen.“
Schreibt Koeln de, aber das stimmt nicht, wenn ich mich nicht irre geht bei einem Wasserstand von11,40 m das Land unter. (?)
 Hochwasserpumpwerk,Bayenthal
Gut die Lesung zu der die Gedok geladen hatte fand im Pumpwerk Bayenthal statt, dessen tiefster Punkt bei ca. 0,2 m lag, derzeit beträgt der Wasserstand 1.38m, wir waren also teilweise, zwar trockenen Fußes, unter Wasser.

So war die Lesung mit den Autorinnen: Nika Bertram und Doris Konradi etwas ganz Besonderes.
 Hochwasserpumpwerk von innen
Doris Konradi las in der Reihe “Auftauchen“ von einer jungen Frau, die als sie ihre Eltern verliert, in eine tiefe Depression verfällt. Der Arzt verschreibt ihr schwimmen und sie folgt dem Rat und würde am liebsten für immer abtauchen. „Der Mensch will atmen“, konstatiert sie in ihrer Beschreibung....man muss sich das vorstellen, es war einer von den lauen Septemberabenden, ich bin spontan zu der Lesung und hatte natürlich keine Jacke mit. Während die Konradi und die Bertram also von ihren Wasserwelten lasen, krocht die Kälte in unsere Glieder und es hallte leicht, das unterstrich die Bedeutung der Texte und so hatte das Ganze etwas Dreidimensionales.

Zum Schluss führte uns Herr Möhrchen durch das Haus und das alles war umsonst.*****

Die nächste Lesung der Gedok in der Reihe Abtauchen findet am 9.11. um 20:00 Uhr im Stapelhaus statt. Sie müssen sich anmelden, die Plätze sind begrenzt !

Bilder
 Hochwasserpumpwerk von innen
Ort:
Kunstraum Stapelhaus, Frankenwerft 35, 50667 Köln;
Eingang Mauthgasse .


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Ein Leben mit Stockhausen

 

Kultur |  25.09.2011 | 12.09 | Zabaione
Ein Leben mit Stockhausen
Über Marys Bauermeister`s Buch „Ich hänge im Triolengitter“ zu schreiben, ist ein bisschen so als wolle man die Geschichte der Kunst auf eine Seite packen. Auch wenn ich mich für Kunst und Kultur, insbesondere in meinem Lebensraum Köln interessiere und schreibe, Mary`s (ich glaube so darf ich sie nennen) autobiografischer Roman beginnt zu einem Zeitpunk als ich gerade erst auf der Welt war oder auf den Weg zwischen der Möglichkeit und dem Sein.

Er erzählt von ihrem Leben mit und in der Kunst und sie trifft und arbeitet dabei mit dem who is who (wie Rauschenberg, Chagall, Miro, Max Ernst, Rene Margritte..) der Kunstszene dieser Welt, in den 60er Jahren. Die meisten von ihnen werden mit ihren Werken unsterblich bleiben. Marys Roman ist deshalb mehr als ein autobiografischer Roman, er ist ein Dokument der Zeitgeschichte.

Während ich das hier aufschreibe habe ich ein drittel des Buches gelesen und einer Lesung mit Mary beigewohnt, die, diese auf einem Lesefest barfuß vortrug.

Sie beschreibt (ihr) „Mein Leben mit Stockhausen“ und ich vermute mal, als sie sich nach 10-11 Jahren von ihm getrennt hat, es keinen anderen Grund gab, als das sie endlich anfangen wollte ihr eigenes Leben zu leben, an einem hat es sicher dabei nicht gemangelt, an Liebe zu Stockhausen.

Ich höre gerade ein paar Stücke von Cage und Stockhausen und versuche mich sozusagen multimedial einzufinden. Denn in ihrem Leben gehörte die Musik zur Kunst und die Kunst zur Musik, es fanden Ausstellungen statt, in der alle Sinne angesprochen werden sollten.

„Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, die Braue, Pupillen, die Lider –Was war das? vielleicht dein Lebensglück...“ K.Tucholsky

Die Liebe ihres Lebens ereilt sie aus heiteren Himmel

Das erste Zusammentreffen der Beiden ist flüchtig, sie begegnen sich in Köln auf der Hohe Straße blicken sich zwei mal in die Augen, treffen sich wieder und zunächst gedeiht die Liebe im Verborgenen, ist rein platonisch, denn Stockhausen ist verheiratet. Gemeinsam trifft man sich und arbeitet an Projekten.

In Marys Geschichte erwachen viele Künstler zum Leben, von denen ich schon gehört habe oder deren Werke u.a, im Wallraff Richards Museum hängen und viele von denen ich noch nichts gehört habe. Mary Bauermeister ist selbst eine bekannte Künstlerin, ihre Werke hängen unter anderen im Museum auf Modern Art in New York.

ménage à trois

Irgendwann wird die Liebe unumgänglich und mit Billigung von dessen Ehefrau Doris,beginnen sie eine ménage à trois , doch diese Begrifflichkeit, wird wenn man die Geschichte liest, Stockhausen`s Liebesleben nicht gerecht, denn Stockhausen liegen die Damen zu Füßen und liebt in wechselnder Besetzung.

Freie Kunst = freie Liebe? Bei den Frauen scheint dies mehr ein Zugeständnis an den „charismatischen Meister“ zu sein, denn Doris wollte ihren Mann nicht verlieren und Mary ist einen Kompromiss eingegangen, weil Stockhausen seine Familie nicht verlassen wollte. Sie lieben sich nicht wirklich zu dritt. Sie würfeln gelegentlich darum, wer mit ihm die Nacht verbringt und immer wieder steht da der Zweifel bis hin zu Todessehnsüchten Raum, aus dieser Situation zu entkommen.
Doris, die mit Stockhausen vier Kinder haben wird, ringt ihr das Versprechen ab, in den ersten fünf Jahren keine Kinder mit Stockhausen zu haben und Mary wird sich daran halten.

Mary bleibt in der Liebe monogam, dabei sind sie und Stockhausen oft monatelang getrennt, arbeiten in verschiedenen Kontinenten an ihren Projekten.
Sie schreiben sich täglich Briefe und lassen einander am Leben und Schaffen des anderen teil haben.

Mary bemerkt in der Beschreibung dieser Zeit, das sie oft auch von der Situation profitiert, z.B.
als sie mit Stockhausen durch die Welt reist, in Japan erfährt sie durch Stockhausen`s Gefährtin Aiko viel über das Land, die Kultur, Tradition und die Spiritualität Japans , wäre sie abgereist, wäre ihr dies verschlossen geblieben.

Sie nutzt die Reisen und sammelt Materialien für ihre Kunstprojekte, wie Kästen, Linsen, Kamel-Köttel und z.B. Beispiel in Sizilien sammelt sie alte, kunstvoll geflickte Betttücher und kauft sie und verschifft sie vom Erlös und Verkauf ihrer Kunst.

Besonders erheiternd fand ich das Kapitel, als Mary „Originale“ von Stockhausen, mit dessen Zustimmung, u.a.mit Nam June Paik, während des Avantgarde- Festivals in der New Yorker Judson Hall, gegenüber der Carnegie Hall aufführen will. Am Abend der Premiere protestieren einige Fluxus Künstler gegen eine Stockhausenisierung. Sie wehrten sich sich gegen den Kulturkapitalismus und sehen in Stockhausen, einen ihrer Vertreter.

Ihre Versuche, weitere Aufführungen zu boykottieren, indem sie z.B. Stinkbomben werfen, Darsteller abwerben oder ein Tier entführen, wird durch das kreative Ensemble so gut aufgefangen, das sich die Presse überschlägt und glaubt diese improvisierten Einlagen seien ein Teil der Aufführungen.

So, mehr möchte ich nicht verraten. Dieses Buch ist nicht nur ein Liebesbekenntnis zu einer unsterblichen Liebe, die über die partnerschaftliche Liebe hinausgeht, sondern erzählt auch viel über die Entstehung von Musik und Kunst, die Auseinandersetzung und deren Verschmelzung mit anderen Kunstformen. Oft bildet sie mit der Natur und der daraus erwachsenden Spiritualität eine Einheit.

Mary hat neben ihren eigenen Schaffen Stockhausen inspiriert und bei seiner Arbeit unterstützt.. Sie liebt seine Musik
Sie wird ihn später nicht verlassen, weil sie ihn nicht mehr liebt, sondern weil er mit ihr kein drittes Kind haben will. Er will mit Mary reisen und frei sein, er will mit ihr mit und für die Kunst/Musik leben.

Mary Bauermeister ist Jahrgang 1934 und eine bewundernswerte Frau, sie ist sich selbst immer treu geblieben, „Ich hänge im Tirolengitter, Mein Leben mit Karl Heinz Stockhausen“, ist im Bertelsmann Verlag erschienen und kostet 21.99€

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Samstag, 22. Juni 2013

Lesung im Turm

 

Lokales |  11.09.2010 | 12.19 | Zabaione
Lesung im Turm
Ehrlich gesagt, das war eine lange Woche und bei der Lesung von Grasblättern, von und mit den Autoren der deutschen Übersetzung, des Gedichtbandes, das Walt Whitman vor über 100 Jahren geschrieben hat und das später bekannte Größen des kommenden Jahrhunderts durch seinen freien Stil berührt und inspiriert hat, ging es mir in erster Linie um die Location..



Hat jemand geglaubt, es sei ein Glück, geboren zu werden?
Ich beeile mich, ihm oder ihr mitzuteilen, dass es ein ebensolches
Glück ist, zu sterben, und ich weiß es.
Ich erlebe den Tod beim Sterbenden und die Geburt beim frisch
gewaschenen Säugling, und bin nicht begrenzt zwischen
Hut und Stiefeln,
Und sichte vielerlei Dinge, nicht zwei gleich und ein jedes gut,
Die Erde ist gut und die Sterne sind gut und all ihre Begleiter
sind gut.
Ich bin keine Erde und kein Begleiter einer Erde,
Ich bin Freund und Gefährte der Menschen, alle unsterblich und
unergründlich wie ich selbst,
(Sie wissen nicht, wie unsterblich, doch ich weiß es).
Jede Art für sich und ihre eigene, für mich die meine, männlich
und weiblich,
Für mich jene, die Knaben waren und die Frauen lieben,
Für mich der Mann, der stolz ist und spürt, wie sehr es sticht,
unbeachtet zu sein,
Für mich das Liebchen und die alte Jungfer, für mich die Mütter
und die Mütter der Mütter,
Für mich Lippen, die lächelten, und Augen, die Tränen vergossen,
Für mich Kinder und die Erzeuger von Kindern.
Die Hüllen herunter! für mich seid ihr nicht schuldig, weder
schal noch abgetan“



Mich hat die schnöde Aussicht auf den Turm gelockt.
Ich wollte hoch hinaus und Fotos von oben machen.
Nun es ging nicht sehr hoch in den Turm. Wir mussten mit einem Turmzimmer in der „ersten Etage“ vorlieb nehmen. Als frühere Abonnentin von „Akzente“, kannte ich den Hansa Verlag und ahnte was auf mich zukam.

Später dann saß ich müde in der erste Reihe und lauschte den Lobpreisungen des preisgekrönten Übersetzers Jürgen Broscan über die Liebe, Lust ,Leidenschaft, den Kreislauf der Natur, des Lebens, den Gedanken des Autors wenn er auf der Wiese lag, die gleichzeitig ein Sinnbild für die Vergangenheit Zukunft und Gegenwart ist.

Wissenwertes
Es ist nicht meine Welt der Lyrik. Ich mag Enzensberger, Ausländer, Fried, Kästner....... und unbekannte Autoren.

Man konnte die Leidenschaft des Übersetzer spüren und auch das Engagement des Moderatoren des Abends „Clemens Zahn“ der als Mitglied des Agnes Lesekreises der Veranstalter des Abends
war . Der Eintritt war frei, wer wollte konnte im Anschluss was spenden.
Das Werk habe ich mir nicht gekauft . Es kostet 39.95 € . Die möchte ich für dieses Werk ebenso wenig ausgeben, wie die 85 € für den Band deutschsprachiger Gedichte, in dem mein Gedicht demnächst erscheint. Ich kenne es ja schon.

Der Übersetzer Broscan, lass zum Schluss noch ein eigenes Gedicht. Er ist(?) Mitbegründer des Poetenladens.
Darüber konnte ich in der Webseite nix finden.

Am Ende der Veranstaltung bekam Broscan von Clemens Zahn, als kleines Dankeschön noch eine Jazz CD die durch Whitman inspiriert ist überreicht, die könnte mich wirklich locken ;-)!


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Montag, 17. Juni 2013

Tilman Rammstedt im Gebäude neun und..

 

Kultur |  26.11.2008 | 00.04 | Zabaione
Tilman Rammstedt  im Gebäude neun und..
Beinahe hätte ich mir heute eine Kamera gekauft…… obwohl ich mir, um diesen Impuls zu befrieden… vor kurzem eine kleine oder sagen wir besser einen kleinen Knipser, bei Aldi gekauft habe…….

Das was ich suche…. lichtstark, mit Objektiv (Tele) müsste eigentlich eine Digitale Spiegelreflexkamera sein.

Ich hab sie in der Hand gehalten , und mir vorgestellt zu welche Kollateralschäden meiner Finanzen und meiner Schulter dieser Herzenswunsch führen würde, natürlich würde ich sie in meiner Handtasche mit mir führen…… und das würde ihr auch gar nicht gut bekommen…….und habe sie schnell wieder weggelegt.

Die junge Damen die die Vor - und Nachteile der Kameras erläuterte würde ihr Vergnügen an mir haben….. ich hasse Betriebsanleitungen und deshalb weiß ich auch nicht wirklich wie das Alditeil funktioniert……. ich würde ihr Löcher in den Bauch fragen.

Ich hätte mir eine bessere …..digitale Kamera kaufen sollen, sie sind auf jeden Fall leichter…….
doch dann musste ich zur Arbeit und warum ich das Euch erzähle……

Ich war heute Abend auf der Lesung von Tilman Rammstedt der aus seinem Buch “der Kaiser von China” gelesen hat und meine Fotos…(es war ziemlich dunkel……) sind alle nichts geworden……..!

Die Lesung fand im Gebäude neun statt ….das unmittelbar an das Kunstwerk Köln grenzt und ein ähnlich alter Schuppen ist .

Der Autor musste anfänglich gegen eine murrende Heizung anreden und fürchtete schon, ein Scheinwerfer wäre dabei sich von der Decke zu lösen.

Obwohl ich die Geschichte schon kannte habe ich mich gut amüsiert , es ist noch mal ein ganz anderer Eindruck die Geschichte vom Verursacher zu hören.

Die Moderatorin des Abends hat dann fast alle Fragen gestellt……die man eigentlich nur fragen kann wenn man die Geschichte gut kennt oder wenigstens den Klappentext gelesen hat, so das das Publikum kaum noch Fragen hatte.

Preisträger zu sein, kann auch eine Bürde sein und Rammstedt hat gleich drei für die ersten 16 Seiten seines bis dahin noch nicht fertigen Buches bekommen.

Zunächst einmal lastetet der Druck auf ihn die ersten 16 Seiten könnten die Besten bleiben und so hat er einige Passagen mehrfach geschrieben und wieder verworfen.

Den in der Geschichte beschriebenen Opa hat er nie gehabt, die meisten Begebenheiten hat er erfunden….. und er meinte, das Fabulieren über China, das er noch nie persönlich besucht hat und ihn als Reiseziel nur mittelmäßig interessiert, hätte ihn viel Spaß gemacht. Er hielt es dabei mit dem einleitenden Zitat seine Buches : “Es ist viel Raum in den Hautfalten des Buddha”

Ich finde den hat er gut genutzt…….ich musste mehrmals lauthals lachen und soviel sei verraten am Besten hat mir Seite 153 gefallen….


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