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Donnerstag, 27. Juni 2013

Lit.Cologne 2013- Michail Gorbatschow – Alles zu seiner Zeit!

Lokales |  14.03.2013 | 10.51 | Zabaione



Lit.Cologne 2013- Michail Gorbatschow

Im Foyer des Gürzenichs wurden wir angesprochen, ob man uns morgen anrufen dürfe, um uns nach dem Abend befragen, er solle meinen Blog lesen antwortete ich lapidar und nix für ungut, er kann seinen Fragebogen einstampfen, wer heute im Gürzenich war der hatte viel Spaß und durfte ganz nebenbei auf den Spuren der Zeitgeschichte wandeln.

Gorbatschow hatte ich längere Zeit nicht mehr in den Medien gesehen, er ist älter und rundlicher geworden dachte ich, als er auf die Bühne kam, da wusste ich noch nicht , das der Mann der in Russland für „Perestroika“ und „Glasnost“:gesorgt hat, noch nichts an seinen Witz und Scharfsinn eingebüßt hat. Fritz Pleitgen nahm es mit Humor, dass Gorbatschow ihn kaum zu Wort kommen ließ und wenn Pleitgen ihn etwa fragen wollte, ob er glaube, das es auch unter anderer Führung so gekommen wäre, wie es gekommen ist , dann war seine schon ein Running Gag, wenn er ihn unterbrach mit seinen Ablenkungsmanövern. (das wäre Eigenlob)

„Im Westen wird Gorbatschow hoch geschätzt, weil er den Kalten Krieg beendete und maßgeblich am Gelingen der deutschen Einheit beteiligt war“Wiki.

Im Gepäck hatte er seine etwa ein Kilo schwere Autobiografie, „Alles zu seiner Zeit“ erschienen bei Hoffmann und Campe , die er seiner verstorbenen Frau Raissa gewidmet hat, mit der er fast 50 Jahre gemeinsam verbracht hat.

Bernt Hahn vom Schauspiel Köln lass daraus, während Gebärdendolmetscher simultan übersetzten.

Seine Erfahrungen mit den Deutschen waren unterschiedlicher Natur. Als 6 jähriger kam er in den Genuss von Lebkuchen und befand, wer so etwas leckeres macht muss gut sein. Als 10/11 jähriger erlebte er die Besetzung durch die Deutschen, die Bauern plünderten und drei Tage bevor die Russen dort ein marschierten, wurden seine Familie durch einen Zettel vor dem Erschießungskommando gewarnt, sein Großvater war Kommunist.

Über den Krieg sagte er die Jugend sei von ihm überrascht worden und wäre nicht vorbereitet, gewesen.

Kann man auf einen Krieg wirklich vorbereitet sein?. Die Bundeskunsthalle zeigt in ihrer Ausstellung „Nur hier“ u.a. zur Zeit noch einige Installationen. Junge Soldaten lernen an Videospielen, sich auf den Krieg im nahen Osten vorzubereiten, einen Schritt weiter versucht man auf ähnliche Weise, sie von ihren Traumas zu befreien.

Jahre später wohnte er mit einem Deutschen im Studentenheim um begleitete ihn zu Konzerten. Immer wenn Besuch kam forderte er ihn auf. „Gerhard mach das Licht an!“

Auf die Frage Pleitgens: `”Wie groß die Macht ist, wenn man der 1. Mann im Kreml ist”, da erzählt er u.a.

von seinem Mitstreiter Jelzin, den er zu sich geholt hat und den er besser als Botschafter nach Südamerika geschickt hätte, Glasnost und Perestroika habe einigen Mitgliedern nicht gefallen, sie wollten nicht durch die Öffentlichkeit kontrolliert werden. Nach seinem Sturz und Auszug aus dem Kreml, habe er seine ganze Wohnung verwanzt vorgefunden. Über Jelzin sagt er, er sei ein widerlicher Kerl.

Er wäre zurückgetreten um einen Bürgerkrieg und Blutvergießen zu vermeiden.
 Lit.Cologne 2013
Auf die Frage nach Putin habe ich die ganze Zeit gewartet.

Über Putin erzählt er, er habe ihn unterstützt, vor seiner Regierung hätte Russland vor dem Abgrund gestanden und Putin habe es geschafft diesen Prozess zu beenden. Das Volk hat ihn unterstützt und das dürfe man nicht unterschätzen. Demokratie ginge immer vom Volke aus und sei eine innere Angelegenheit. Was Putin angeht so meint er aus Erfahrung zu viel Selbstsicherheit sei gefährlich, daran ist er nach eigenen Angaben selbst gescheitert.

Ich hätte ihn gerne gefragt ob er insbesondere nach Veröffentlichung seiner Autobiografie keine Angst hat, und denke an viele vergiftete, verstrahlte und inhaftierte Freidenker.

Wichtig für die Stabilität der Demokratie sei die Kontrolle der Atomwaffen, ein ausgewogenes Kräfteverhältnis, das sich durch Deutschlands Freundschaft (wollen wir mit einer Regierung Putin befreundet sein ?) zu Russland bestätigt. Auch der kommerziellen Waffenhandel sorge für ein Ungleichgewicht.

Es gäbe zu dem Abend noch viel zu sagen : Auf meinen Bett liegt ein Kilo Gorbatschow, ein vollgeschriebener Moleskin, in meinem Kopf schwirren Bismarck, Breschnew und Kalter Krieg, neben meinem Bett kalter Kaffee und die Gewissheit das ich bei alledem, froh bin den gestrigen Abend nicht verpasst zu haben und auch noch Spaß dabei hatte.

Gorbatschows große Gefühle


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Mittwoch, 26. Juni 2013

Klaviatur der Gefühlsduselei

 

Lokales |  08.05.2012 | 08.54 | Zabaione
Klaviatur der Gefühlsduselei
Die Sache mit dem heutigen Abend, (gestern), ist nicht auf meinem Mist gewachsen, ich hatte BAP eigentlich schon lange fertig, als K. mir und B. vorschlug doch gemeinsam in das Konzert zu gehen.

Früher war ich natürlich auch ein BAP - Fan. Während I. mit der ich ein bis zwei Jahre zusammen gewohnt habe, schon soviel Geld verdiente, dass sie sich eine eigene Waschmaschine leisten konnte, ging ich noch zur Schule und als I auszog, zog auch mit ihr die Waschmaschine aus. Von da an ging ich in den Waschsalon, es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde unwahrscheinlich gerne, aber den gleichnamigen Song, mochte ich und so war es bald klar und wenig später mit kölschem Freund, dass man diverse Scheiben auf Vinyl hatte.

Soweit so gut, irgendwann hatte man sich leid gehört dauernd Niedecken...Niedecken mit Böll, Niedecken mit Erst- und später mit Zweitfamilie am Rheinufer.
Salbungsvolles Gewäsch via TV, Niedecken in Afrika, das Heidenreichsyndrom trat ein . Zu viel, zu omnipräsent- ich hatte fertig.

Mit Ausnahme Karneval und auf den Kölner Clubpartys immer wenn z.B.“Verdammt lang her“ erklang, waren wir natürlich außer Rand und Band, alleine aus Reminiszenz an vergangene Zeiten

Es fing schon damit an das K. gar nicht konnte und wir aus verschiedenen Ecken Kölns zu unterschiedlichen Zeiten dort ankamen. Ich hatte wie immer meine Kamera dabei, die bei der Taschenkontrolle als Profikamera geadelt wurde (unter uns, dass ist ungefähr so als würde man behaupten ein VW wäre ein Ferrari) und die deswegen nicht mit rein durfte.......das war für mich so ungefähr der Anfang vom Ende, eine Dame tröstete mich das hätte Er so bestimmt. Am liebsten wäre ich nach Hause gegangen. Ich hätte mich akkreditieren sollen, aber Jungs das klappt doch meistens nicht, bei 95 % der Anfragen, bekomme ich als Bloggerin doch nicht mal eine Antwort.

Ich habe es dann noch mal an der „Pressestelle“ versucht, aber da saß „Erna“ die im Kindergarten immer den Kuchen verkauft und wenn die nicht will, dann ist nichts zu machen.
Das hätte man nicht tun dürfen, das ist ungefähr so als würde man Wolfgang die Gitarre wegnehmen und deshalb war ich danach auch nicht mehr für die Klaviatur der Gefühlsduselei einzunehmen.

Ich rufe B an, die ist noch auf einer Party und will mit P kommen und der will sie abholen........

Ich bin also eineinhalb Stunden früher da gewesen, um einen guten Platz zu ergattern und musste jetzt erst mal zurück traben um meine „Profikamera“ die ungefähr den Wert einer guten Waschmaschine hat, im Auto zu verstauen. An diesem Abend konnte mich nichts mehr erwärmen ich konnte kein kollektives Mitgefühl mehr aufbringen, als Niedecken, der dem Tod von der Schippe gesprungen ist, den Ärzten und den Pflegepersonal dankte, da hätte ich am Liebsten bei Raab die Ooohh Taste gedrückt.

So sollte es mir noch ein paar mal an diesem Abend gehen, da hätte ich besser mit Erna von der „Pressestelle“ bei mir zuhause auf dem Sofa Rosamunde Pilcher geguckt, als Wolfgang unter anderen von seinen Hilfsprojekten im Kongo erzählte, ich dachte daran das es in Köln auch jede Menge zu tun gibt an Happa Happa und die Kinder in Ostheim,Vingst, oder Chorweiler, anstatt Charity Tourismus.

Zwischendurch versuche ich raus zu kommen und einen zweiten Anlauf mit der Kamera zu wagen, hier gibt es jede Menge Fotografen, hier wird gefilmt mit allem was eine Kamera hat und die wenigsten sind akkreditiert, aber man darf hier nicht wieder raus.

Ich weiß jetzt werde ich ungerecht, mir ist gerade danach.

Während Niedecken in den Pausen aus seinem Leben plaudert und erzählte wie dankbar er z.B. Campino für seine Rede bei der Echoverleihung war, stehe ich Knietief im Herzblut, in der dritten Reihe im Palladium und etwa 4000 seiner engste Freunde und Verwandte sind
bis ins Mark gerührt, nur ich nicht -

Ich stehe in der dritten Reihe und habe eine Ersatzfamilie gefunden und der Onkel der mich adoptiert hat, schaut mich an, als sei ich eine Rinderroulade.
Da ruft B. an sie stände mit P. Vorne ...wo auch immer das sein mag, während ich versuche zu ermessen wo vorne links ist und es später finde und mit vorne links gar nicht glücklich bin, durchkämme ich ein paar mal die Fangemeinde und ich weiß nicht ob es an der Gefühlsduselei oder am Alter der Fans liegt, es ist hier gar nicht so stressig herum zulaufen.
Inzwischen singt König Wolfgang mit Clueso, die Fangemeinde schunkelt und wir haben uns alle ganz doll lieb.

Ich bin ein böses, altes Mädchen und wenn ich mal mitgeschunkelt habe, dann wegen dem Wiedererkennungswert und damit mir die Knie nicht einschlafen.
Dann dankt er mit einem Lied seinem Schutzengel und während sich die Fans verstohlen über die Augen wischen und textsicher mitsingen, weiß ich bei diesem Heimspiel wird es noch 20 gefühlte Zugaben geben, da bleibt nur mein Auge trocken.

Was soll ich sagen, zum Schluss hat er dann auch noch mit dem alten Süper gesungen und der Abend hätte mir gefallen können, doch mir ist nicht nach Sentimentalitäten, mein Herz liegt unter dem Vordersitz meines Autos und das steht im Halteverbot .


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Schuld daran ist Sissi!

 

Lokales |  07.04.2012 | 11.58 | Zabaione
Schuld daran ist Sissi!
Bild Wiki, Iberia Airlines
Es gibt Menschen die sind außergewöhnlich, es umgibt sie eine Aura, die sie auch lange nach ihrem Tod, in den Herzen der Menschen weiterleben lässt, vielleicht auch weil sie die Bühne des Lebens etwas früher als der Durchschnitt verlassen haben. Eine davon ist Romy Schneider.

Schuld daran ist vor allem “Sissi”, ich weiß Romy würde das nicht gerne hören, denn zu zwei von drei Teilen, wurde sie weitgehend genötigt. Aber eben diese Filme haben sie in Deutschland so unsterblich gemacht und im Hause Zabaione wird Weihnachten immer Sissi geguckt und der Impuls geht inzwischen von Tiramisu aus und selbst meine taffe „Schwiegertochter“ hat die Trilogie auf DVD. Ich bin ein bekennender Romy Fan und das nicht nur wegen der eben genannten Trilogie.
Die Kamera liebte Romy Schneider, KStA

Und nicht nur die Kamera, sondern auch das Auge der Betrachter liebten Romy. Es gibt sie, diese Fabelwesen des Films, mit dem gewissen Etwas, welches sie und ihr Wirken aus der Masse an Schauspielerinnen hervorhebt. Das wirklich überraschende und das unterscheidet sie von anderen Göttinen des Films, das sowohl meine Tochter, als auch meine taffe “Schwiegertochter in Spe”, bekennende Romy Fans sind und das ist eher ungewöhnlich, das eine verstorbene Schauspielerin, auch von den kommenden Generationen verehrt wird.

Die Bundeskunsthalle Bonn widmet ihr anlässlich ihres 30 Todestag vom 5.4.- 24.06.12 eine Ausstellung, die ich gestern besucht habe.

Zu sehen gibt es dort viele Fotos und auch persönliche Briefe und auf diversen Monitoren ist die ganze Bandbreite ihres Schaffen zu sehen.

Denn Romy wollte aber nicht auf Sissi festgelegt werden und das hat ihr das deutsche Publikum und die deutsche Presse übel genommen :

„ Dass die Schauspielerin bereits am Ende der fünfziger Jahre öffentlich wiederholt andere Ansprüche formulierte, wurde von Produzenten und ihrem Millionenpublikum überhört. Eine vierte Sissi-Folge war bereits geplant, aberRomy Schneider stand nicht mehr zur Verfügung, sondern ging 1958 nach Paris,um mit Alain Delon Christine zu drehen und – zur Empörung vieler Deutscher –auch eine private Beziehung einzugehen. 1962 sorgte Romy Schneider als sich prostituierende Ehefrau in dem von Luchino Visconti inszenierten Teil des Episoden-Films Boccaccio ‘70 für noch größere Entrüstung in der bundesdeutschen Heimat, während sie international erstmals als ernsthafte Schauspielerin wahrgenommen wurde. Auf die französisch-deutsch-italienische
Kafka-Adaption Le Procès (Der Prozess, 1962) unter der Regie von Orson Welles folgten Engagements in England, den USA und wiederum in Frankreich, wo sie sich 1968 mit La Piscine (Der Swimmingpool), erneut als Partnerin Alain Delons,endgültig auch als französische Schauspielerin durchsetzte“ aus der Pressemappe der Bundeskunsthalle.

Vita

Youtube I

Youtube II

Zu sehen gibt es viele persönliche Dinge, Kostüme, Bilder und Briefe von Romy, teilweise in französisch, teilweise in deutsch geschrieben.

So sagt sie einmal ein Dinner mit der Filmcrew ab, weil die Techniker und Elektriker nicht eingeladen waren.

In einem Brief den sie 1978 an Claude Sautet während der Dreharbeiten zu „Eine einfache Geschichte“ schrieb, teilte sie ihm ihre Bedenken hinsichtlich Jean Loup Dabadie mit.

Unter PS merkte sie noch an:

Gelegentlich mag ich es hier die alten Leute anzuschauen o. die alten Paare, mit dieser Ruhe, die nicht eine Leere ist ( nicht immer). Eine Ruhe die ich nie erwarten kann, vielleicht-weil ich niemals-vielleicht – wirklich alt sein werde . Deine Ro

Romy starb am 29.05 1982 in Paris im Alter von 43 Jahren, die offizielle Todesursache lautet Herzversagen, manche sagen, sie starb nach dem Unfalltod ihres Sohnes am gebrochenen Herzen, bekannt ist das sie den Konsum von Alkohol, abendlichen Schlaf- und morgendlichen Aufputschmitteln, trotz anderslautender Anordnung, nicht eingestellt hat.

Im 3 Sat läuft ab den 27.05.12 eine Filmreihe mit dem Titel “Ihr entziffert mich nicht”!

Alle Fans sollten sich die Ausstellung unbedingt ansehen !


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L.C.2012 Die Mafia lässt grüßen

 

Lokales |  20.03.2012 | 01.50 | Zabaione
Es ist nicht das erste Mal, dass wir es auf der lit.COLOGNE mit Mafiajägern zu tun haben. Ich erinnere mich an den Anti-Mafia-Richter und Krimiautoren Gianrico Carofiglio, der einmal allein und einmal mit dem zu Unrecht des Mordes verurteilten Massimo Carlotto (Autor) in Köln auf der lit.COLOGNE gelesen hat.

Diesmal sind wir im Theater am Tanzbrunnen und bekommen die Taschen durchsucht. Es sind jede Menge Fotografen gekommen und auch ein Kamerateam ist dabei.
Vor dem Saal spreche ich wagemutig einen der Fotografen an, darf Kameras in der Hand halten, die anderthalb mal so viel wie mein Auto kosten und eine Fototasche heben, die fast so schwer ist wie mein Auto. Wir fachsimpeln über Objektive und ich beschreibe ihm die Suppenschüssel, die ich bei einer Veranstaltung mit Mo Hayder gesehen habe. Er hält nicht viel davon, da würden die eigenen Füße mit auf `s Bild kommen. Jetzt bin ich nur noch halb so neidisch, so schwer darf es nicht sein, ich habe jetzt schon manchmal Schulter ;-).

Dann geht die Tür auf und wir können uns unsere Plätze suchen, G.hat mich gut beraten, wir haben klasse Plätze.

Es dauert noch was bis die Veranstaltung anfängt und dann kommt er mit Bodyguards auf die Bühne :
Roberto Saviano, sein Name klingt wie ein Sahnebonbon, der seit Erscheinen seines Millionenbestsellers “Gomorrha” aus dem Untergrund die Lega Nord, die beste Kontakte zur kalabresischen ’Ndrangheta unterhält, bekämpft.

Saviano ist von Hause aus Journalist und seine einzige Chance zu überleben ist (war) entweder ins Exil zu gehen (mit einem neuen Gesicht oder Verkleidung) oder weiter zu machen. Er möchte weiter machen, obwohl sein freies Leben vorbei ist und er nach wie vor mit sich hadert, ob es das wert ist.

Seine Familie lebt im Exil. Denn eines weiß er ganz genau, die Mafia vergisst nie etwas! Als er das letzte mal in seinem Dorf war, haben alle die Rolladen heruntergelassen (nichts sehen, nichts hören, nichts sagen). Zum Casting seines Filmes sind sie aber alle gekommen, da konnte die Mafia nichts machen ;-)

Er sieht blass aus, vom Leben gezeichnet. Saviano traut sich nicht mehr öffentliche Plätze zu betreten, er wird ständig bewacht und wechselt alle zwei Tage die Wohnung.

Moderiert wird die Veranstaltung von Dominik Wichmann, gleicher Look wie Saviano (10 Jahre älter, sieht man aber nicht) etwas dünner und braun gebrannt im Gegensatz zu Saviano, das blühende Leben!
Mit dabei zum Übersetzen: die charmante Paola Barbon.

Saviano erzählt, dass er hier im Saal mit 1000 Menschen atmen kann und ich denke, dass es leicht gewesen wäre eine Knarre mit in den Saal zu schmuggeln.
Da klingelt das blöde Handy, ich hatte vermutlich beim Umschalten nicht richtig abgespeichert, der Bodyguard lässt mich seit dem nicht mehr aus den Augen, ich werde nicht die einzige bleiben, deren Handy klingeln wird, so ist mir das nur noch halb so peinlich...

Die Mafia, das ist Sizilien, Robert de Niro und Al Pacino, auf jeden Fall ganz weit weg. Denkste!
In Roberts Savianos neuesten Buch liest sich das schon beim Klappentext anders :

„Um nicht Opfer der Umstände zu werden, muss man sie erzählen, wie sie sind, schreibt Saviano. In seinem Buch schildert er nicht nur die Struktur und Geschichte der kalabresischen `Ndrangheta, die sich auch in Deutschland ausgebreitet hat, wie es das Massaker von Duisburg bewusst machte. Er erzählt auch, welche Kontakte sie mit eben jener Lega Nord pflegt, die mit der Drohung einer Abspaltung des Landes Wahlen gewinnt.
Und er beschreibt das seit 16 Jahren andauernde Müllproblem in Neapel. Währenddessen verkommt die politische Auseinandersetzung in den von Berlusconi beherrschten Medien zur privaten Schlammschlacht. Solange der Rechtsstaat ausgehöhlt wird, beklagt Saviano, wird sich die Kultur des Verbrechens immer weiter durchsetzen“
(Auszug aus dem Klappentext.)

Er erzählt vom kriminellen „Fusch“ am Bau, durch den acht Studenten bei einem Erdbeben sterben mussten und ich denke an das Stadtarchiv, von dem es hieß, es hätte erhebliche Baumängel gegeben.

Die Mafia habe sich in Deutschland im Osten eingekauft und würde hier ihr Geld waschen und wir seien auf dieses Verbrechen schon allein gesetzmäßig nicht vorbereitet.
Er erzählte von einem Priester, den die Mafia erst diffamierte und dann ermordete.

Es war ein interessanten Abend den deutschen Text las mit bravour Michael Weber vom Schauspiel Köln.

Interview
Noch anzumerken:
An diesen Abend wurden keine Bücher signiert.
Bericht im KStA
( ich habe noch mal was aus den Kommentaren ergänzt)


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Karneval für Imis

 

Lokales |  11.02.2012 | 13.59 | Zabaione

Karneval für Imis

Heute fand die traditionelle Eröffnung des Straßenkarnevals in Rodenkirchen statt.
Mit viel Tamtam und Glühwein traf man sich zum Warm up auf dem Markplatzt.
Das Dreigestirn habe ich verpasst und um es vorwegzunehmen, dieser Beitrag
erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.
z.B. hier war ich noch nie!


Weiberfastnacht:

Ich erhole mich gerade von einer Knieoperation, deshalb ist Karneval in diesem Jahr
ganz weit weg. Doch damit bin ich aus der Sache noch nicht ganz raus, weil einer der
Umzüge kommt an meiner Tür vorbei;-)
Kniekrank oder nicht, ich hoffe bis dahin bin ich wieder fit! Den ein oder anderen
Umzug, werde ich mir wohl ansehen.

Am 16.02 beginnt das Spektakel, gegen 10:00 Uhr auf dem Alter Markt, wer dort hin
will  muss früh am Start sein, weil dort zieht es alle Jecken hin und irgendwann wird
abgesperrt.
Um 11:11 Uhr übergibt der Oberbürgermeister die Schlüssel der Stadt für die tollen
Tage an das Dreigestirn und dann beginnt der Straßen und Kneipenkarneval, der erst
in der Nacht vom Karnevalsdienstag zum Aschermittwoch, mit der
Nubbelverbrennung, sein Ende nimmt.

Ich bevorzuge das Spektakel um Jan und Griet am Severinstor, das traditionell gegen
14:30 Uhr startet.

„ In Köln und dem Umland erzählt man sich folgende Sage aus dem Leben des Johann
 von Werth: Jan war ein armer Knecht, der sich in die Magd Griet verliebt hatte. Da sich
 Griet aber eine bessere Partie als den armen Knecht Jan vorstellen konnte, lehnte sie
 sein Werben und seinen Heiratsantrag ab. Jan, von der Ablehnung schwer getroffen, ließ
 sich von einem Werber, der gerade im Ort war, für die Armee anwerben und zog in den
Krieg. Da Jan ein tüchtiger Soldat war und das Glück ihm hold war, konnte er bis zum
General aufsteigen und mehrere Siege erringen. Nach dem Sieg über die Feste
Hermannstein zieht er im Triumphzug durch das Severinstor mit seinen Truppen in Köln
ein.
 Dabei entdeckt er auf dem Markt seine große Liebe Griet, die dort an einem Bauernstand
 Obst feilbietet. Er lenkt sein Pferd auf ihren Stand zu, steigt ab, zieht seinen Hut und sagt
zu ihr: „Griet, wer et hätt jedonn!“ (Griet, hättest du es doch getan!). Und sie antwortet ihm:
 „Jan, wer et hätt jewoss!“ (Jan, wer konnte das wissen!). Er steigt daraufhin wieder auf
sein  Pferd und reitet davon.

Quelle
Der Zug nimmt, wie ich gerade lese, in diesem Jahr einen anderen Weg!

Von Samstag bis Dienstag finden diverse Umzüge statt. Oft lohnenswert, weil beschaulicher
und weil man den ein oder anderen kennt, sind vor allem wenn man kleine Kinder hat, sind
die Vorortszüge.

Am Samstag den 18.02. einen Umzug in Köln Weiß, er startet wie gewohnt um 14:30Uhr!
Einer meiner Lieblingsumzüge ist, weil alternativ, der Geisterzug in Köln! Hier
Bilder von den letzten Jahren.Er findet in diesem Jahr nicht statt!!!

Die Gründe:

„Der Geisterzug in Köln am 18.02.2012 fällt aus!“

“Zu unserem Bedauern müssen wir mitteilen, dass der geplante Geisterzug, der die
 Aachener  Straße stadteinwärts bis zum Apostelnkloster gehen sollte, nicht statt
finden kann. Grund sind die hohen Sicherheitsauflagen und die daraus folgenden
Kosten.
Die Geisterzüge 2010 – 2017 stehen bekanntlich unter dem Obermotto „Däm
Agrippina ze Ihre“,  da wir im Jahr 2015 den 2.000sten Geburtstag unserer
"Stadtgründerin“ feiern können.
Unsere Züge gehen nacheinander die römischen Hauptstraßen nach Köln hinein.
Nachdem wir bereits die Bonner Str. und Luxemburger Str. begangen haben, steht
für 2012 die Aachener Str. an.Erläuterung des Konzepts zu den Feierlichkeiten zu
Agrippinas 2.000sten Geburtstag.

Bei einer Begehung der Strecke mit Ordnungs- u.a. Ämtern, Polizei und KVB
mussten wir feststellen, dass die Absicherung dieses Zugweges den Rahmen aller
bisherigen Züge
um ein vielfaches sprengt:
Da die Gleise der KVB zwischen Rudolfplatz und Eisenbahn sowie westlich der
Inneren Kanalstr. nicht abgesichert sind, wir aber die Aufrechterhaltung des
Straßenbahnverkehrs in Köln für notwendig erachten, müssten wir fast auf der
gesamten Aachener Str. bis zur Eupener Str. Drängelgitter aufstellen, die auch nur
mittels eines hohen Ordnereinsatzes
von den Zuschauern respektiert werden.
Dadurch würden sich unsere Kosten gegenüber anderen Jahren mehr als
verzehnfachen!
Das können und wollen wir unseren Zuschussgebern nicht zumuten.Und in der
Kürze  der Zeit weitere Sponsoren in dieser Größenordnung zu finden, ist
vollkommen unrealistisch. „

Die Quelle

Am Sonntag bevorzuge ich den Zug vor der Haustüre :

Ich mag den Zug in Rodenkirchen! der Sonntags durch unser Dorf zieht.

Der berühmteste Zug in Köln ist der Rosenmontagszug und mein Sohn war 4 bis
sechs Wochen alt, da war er schon dabei!
Weitere Umzüge!

Mein Lieblingsdienstagzug , ist der Umzug in Köln Nippes. Ich finde da hat Köln
seine Seele;-)!

Am Aschermittwoch ist alles vorbei und was hilft gegen einen Kater…….? Fisch
essen !

Kölsch für "Ausländer"


Montag, 24. Juni 2013

Das DuMont Trio

 

Lokales |  25.11.2011 | 00.00 | Zabaione
Das DuMont Trio
Drei auf einen Streich!

Das hat es sicher noch nie gegeben, dass in der Mayersche(n) Buchhandlung Köln, drei über die Grenzen Kölns hinaus bekannte Kölner Autoren, die zu allem Überfluss auch noch miteinander verwandt sind, aus ihren Bücher vorlasen. Reinhold- Hewig- und Alfred Neven DuMont

Während Hedwig Neven DuMmont sich ein wenig zierte und meinte der kommende Krimi an dem sie gerade schreibt, sei der Bessere, musste ( der Ehehemann) Alfred Neven DuMont neidlos anerkennen, das sich ihr Werk“Backgammon“, von allen dreien, bisher am Besten verkauft.

Im Publikum saßen zahlreiche betagte Weggefährten und Alice Schwarzer!

Hedwigs Roman ist ein Köln Krimi und erzählt von der Kölner Kommissarin Clara, deren ältere Nachbarin und Wahlverwandte unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt.

Reinhold,(Alfreds Bruder) dessen Vortrag, als ehemaliger Verleger von Kiepenheuer & Witsch, mit seinem zweiten Roman „Der Maskensammler“ am besten gefallen hat, ist u.a. Mitbegründer des Kölner Literaturhauses.

Aufgefallen ist mir sein Zitat, das ich unter Wikipedia gefunden habe:

„Bücher riechen gut, Zeitungen nicht. Mit Büchern umgeben sich die Menschen, aber ich kenne niemanden, der gerne mit Zeitungsstapeln lebt. Die gelesene Zeitung schmeißt man weg, ein Buch kann man nicht wegwerfen. „

Vielleicht wollte er sich damit abgrenzen.
Es gibt Artikel , über die ich mich noch heute ärgere, dass ich sie weggeworfen habe. z.B. einen über Alkoholschmuggel bei den Mullahs. Außerdem habe ich letztens einen Schatz gefunden, dazu demnächst mehr.

In Vaters Rückkehr, erzählt Alfred Neven DuMont von einem Vater-Sohn-Konflikt, es ist sein dritter Roman.
„ In seinem neuen Roman beschreibt Alfred Neven DuMont sensibel und eindringlich eine von Unverständnis und Schuldzuweisungen belastete Beziehung zwischen Vater und Sohn. Erst als sich beide der Vergangenheit stellen, finden sie einen Weg zueinander. „
Quelle

Er genießt die Möglichkeit schriftstellerisch tätig zu sein und sieht darüber hinaus auch ein höheres Entfaltungspotential für die
Redakteure seiner Zeitungen, weil er besser los lassen kann;-)!

Ich muss schon sagen ich bewundere diese Leistungen bis ins hohe Alter!

biografisches


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Zahlen

 

Politik |  31.10.2011 | 10.08 | Zabaione
Zahlen
Zahlen........

Das Leben besteht aus Zahlen. Gerade wurde die Uhr umgestellt, es ist also in Wirklichkeit eine Stunde "später" als die Uhr anzeigt, jetzt geht die Sonne schon um fünf Uhr unter.

Es fängt an mit dem Geburtsdatum und endet mit dem Sterbedatum, dazwischen Identifikationsnummer,
Mitgliedsnummer, Steuernummer, Rechnungsdatum,Aktenzeichen,
Registriernummer, Kontonummer,
Pinnummern, Lieblingsnummern,
Geheimnummer, Progammierungsnummern.

Das Leben besteht aus unendlichen Zahlen und diese Aufzählung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Nummern und Zahlen beherrschen unser Leben.

Heute wurde der Siebenmilliardste Mensch geboren. Bei der Hypo Real Estate gab es einen Rechnungsfehler von 55 Milliarden.....was könnte man damit alles machen, eigentlich unvorstellbar für den Durchschnitt der Menschheit. Sich um 55 Milliarden zu verrechnen, auch.
Wie viele Menschen könnte man damit vor dem Verhungern retten? Selbst die die Wirkung von 55 Milliarden ist unvorstellbar!

Meine Frage, bei Google bekommt unterschiedliche Antworten: "Wie groß ist der Eurorettungsfond?"
Deutschland haftet im Extremfall mit 211 Milliarden Euro und auch diese Zahlen ändern sich täglich.

Das kann sich der Duchschnittsbürger kaum vorstellen..
Vertrauter sind mir die Zahlen und Schicksale von Menschen in meiner Umgebung. Menschen werden gemobbt, weil die Arbeitgeber wechseln.

Die Großen fressen die Kleinen.

In der Werbung ist z.B. Rewe ( hier könnte auch eine andere Kette stehen), aber jetzt spreche ich über mein ehemaliges Wohnzimmer, ein Menschenfreund.

Das hört bei den Mitarbeitern dann auf, die sind keine Menschen sondern Nummern und austauschbar. Es gibt vor Ort keinen Betriebsrat mehr, dafür Überwachung. Die alten Verträge und Besitzstände werden ausgehebelt, weil es auch billiger geht. Es gibt nichts mehr zu lachen.

(An dieser Stelle darf ich nicht unerwähnt lassen, das ich mehr als meine Chefin verdiene, weil ich nach Bat abgeschlossen habe.)

kleine Zahlen haben keine Lobby

Für die kleinen Zahlen interessiert sich niemand, weil die, die über kleine Zahlen entscheiden, keine Ahnung davon haben, wie es ist vom Existenzminimum zu leben und selbst wenn - es scheint ihnen egal zu sein.

Ihr ahnt schon, es geht um den gesetzlichen Mindestlohn
Auch das ist wieder ein unendliches Thema, der sich z.B. in Frankreich längst bewährt hat, er liegt dort bei 1365 €.

Wie titelte der Spiegel heute, der Arbeitgeberchef Hundt sei empört, da ist der Name wohl Programm, ich bin auch empört was in diesem Land goutiert wird, wenn es in einem der reichsten Nationen der Welt, nicht mal in der Basis stimmt.

Da fällt mir ein kleines Gedicht von Erich Kästner ein: Kleine Rechenaufgabe

Zum Schluss kommt Null heraus.


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