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Mittwoch, 26. Juni 2013

Ménage à trois

 

Kultur |  11.03.2012 | 16.25 | Zabaione
            
 
“Die New Yorker Kunstszene der 1980er Jahre ist legendär. Sie ist vital, kreativ und medial offener denn je, sie bietet gerade jungen Talenten eine Spielfläche voller Möglichkeiten. Traditionen werden hinterfragt auf der Suche nach Innovation, und so bringen die Künstler mit Graffitis die Kunst auf die Straße und lassen in den Ateliers Alltägliches in ihre Kunst Einzug finden, die Malereisteht im Vordergrund. Drei der einflussreichsten Künstler dieser Zeit, Andy Warhol (1928–1987), Jean-Michel Basquiat (1960–1988) und Francesco Clemente (geb. 1952), werden in dieser Ausstellung vorgestellt"
Quelle
Pressemappe der Bundeskunsthalle Bonn

Andy Warhol,*6. August 1928 †22. Februar 1987

Ich muss sagen als ich letzten Sonntag das erste Mal in dieser Ausstellung war, hatte ich ungeheuren Respekt. Ich wollte zunächst wenigstens die Biografie von Andy Warhol lesen, um mich dieser Ausstellung anzunähern. Obwohl ich an unserer kleinen Buchhandlung nur knapp gescheitert bin, weil sie nur über eine bescheidene Abteilung Kunstbände verfügt, habe ich diesen Gedanken nicht aufgegeben, sondern nur verschoben.

Dann traf ich auf die Dame mit dem Fragezeichen, den Livespeaker (der Livespeakerin).Sie /Er ist, jeden Sonn- und Feiertag, in der Zeit zwischen zwölf Uhr und 18 Uhr anwesend . Das war letzte Woche Frau Schönborn( nicht auf dem Foto). Sie erzählt etwas über einzelne Werke, aber auch über die Verletzbarkeit der Künstler, hat Warhols Tagebuch „gelesen“ und wusste die große Geste der Künstler zu schätzen, eigene Kunst an zwei Ateliers weiter zu geben, um sie dann von zwei befreundeten Künstlern weiterbearbeiten zu lassen. Warhol muss wohl einmal in sein Tagebuch geschrieben haben, dass er ein Werk doch vorher vollkommen gefunden hat und das er doch manchmal unter dem Prozess der Serie „Collaborations „ gelitten hat. Einmal als er als dritter dran war, fand er ein Bild so vollkommen, das er es nicht verändern wollte, er hat es dann im Siebdruck Verfahren reproduziert und ergänzt.

Das interessante dabei war ist, die beteiligten Künstler griffen die Vorlieben, wie Farben und Symbolik, der beteiligten anderen Künstler auf.
 
„Das Künstlerische impliziert Einmaligkeit und vor allem Individualität – die eigene Handschrift. Die Gemeinschaftswerke der drei Künstler brechen spielerisch mit dem Begriff der Individualität, ohne die Autorenschaft zu leugnen und beziehen ihre Spannung aus den konträren malerischen Gesten. Sie spiegeln die Zeit, die (Pop-)Starrolle und das neue Selbstverständnis der Künstler, ihren Ursprung, ihre Mythen und ihre gegenseitige Faszination“

Bundeskunsthalle Bonn.

Jean-Michel Basquiat * 22. Dezember 1960 in New York City; † 12. August 1988 ebenda

„Jean-Michel Basquiat wird am 22.2.1960 in New York geboren, der Vater stammt aus Haiti, die Mutter ist Puertoricanerin. 1978 beginnt Jean-Michel Basquiat seine künstlerische Karriere mit seinem Freund Al Diaz als Graffiti-Sprayer auf New Yorks Straßen, seine Graffitis signiert er mit “SAMO”, was für “Same old Shit” steht. Für seinen Lebensunterhalt verkauft er bemalte Postkarten und T-Shirts, fertigt Assemblagen aus Schrott. Bald wird die New Yorker Kunstszene auf den jungen Künstler aufmerksam.“

„1984 lernt Jean-Michel Basquiat Francesco Clemente und Andy Warhol kennen, mit denen er zusammenarbeitet. Andy Warhol wird nicht nur zu seinem größten Förderer, sondern auch zu einem engen Freund.“ Quelle”

Aufgefallen ist mir mittendrin das Oreo und ……. Anfangs musste ich grinsen und dachte, schau an die Werbung hat bei ..Basquiat.geklaut. Nun auch wenn es diesen Keks erst kurze Zeit in Deutschland gibt, in Amerika gibt es ihn schon seit 100 Jahren und dort hat er Kultstatus.
 
Sicher auch ein Aspekt unter der man eine Ausstellung zusammenstellen könnte, insbesondere da auch die Dosensuppen Warhols, Kultstatus haben. Warhol, der von Hause aus Grafiker war, brauchte lange um auch als Künstler anerkannt zu werden. Dies gelang ihm erstmals als er begann Dinge des Alltags u.a. in Siebdrucktechnik zu gestalten. Er malte zum Beispiel 32 der verschiedenen Dosensuppen der Firma Campbell, so als wären sie gedruckt. Der Kurator des Metropolitan Museum of Art, Henry Geldmacher und Dennis Hopper erstanden Bilder der Serie. Während damals zunächst nur diese beiden davon überzeugt waren, dass dies Kunst ist. Hängen sie heute im Metropolitan Museum of Art und heute ist jedes der Bilder 2 Millionen Dollar wert.
 
Über Basquiat sagte er:
"Er ist der Junge, der den Namen "Samo" benutzte, als er in Greenwich Village auf dem Bürgersteig saß und T-Shirts bemalte. Hier und da gab ich ihm 10$ und schickte ihn rauf zu (Cafe)" Serendipity",um dort T-Shirts zu verkaufen. Er war einfach einer dieser Jungen, die mich verrückt machen.."

Andy Warhol 1982

Als Warhol ihn viel später, dann noch als sein Maskottchen bezeichnete und erzählte, er würde ihn inspirieren, war Basquiat tief verletzt, er wollte kein Maskottchen sein und zog bei Warhol, seinem Förderer aus.
 
Er wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, das er dies später bereuen würde. Warhol der Angst vor Ärzten hatte, starb bald darauf überraschend bei einer Gallenop. Basquiat war tief erschüttert, da sie zu diesem Zeitpunkt keinen bzw.nur noch telefonischen Kontakt hatten.

Dabei ging Warhol nur voraus, nur ein Jahr später wird auch Basquiat im Alter von 27 Jahren an den Folgen seines Drogenkonsums sterben.

Es gibt ein Film über sein Leben von 1996.

Francesco Clemente * 23. März 1952 in Neapel

„Francesco Clemente, aus Neapel stammend und aus der italienischen arte povera hervorgegangen, 1952 geboren, in New York lebend, Indienfahrer, Beuys- und Warhol -Bewunderer, Basquiat-Freund, weißbärtiger Halbmystagoge und Viertelchristus, erinnert an einen fast vergessenen Künstlertyp: Es ist ein alteuropäischer, ironiefreier, dafür lebensleichter Italo-Schamane. Clemente kombiniert munter und versiert, was der europäische Mythenschatz hergibt, ohne damit etwas zu meinen, es geht um das allgemeine Gefühl, leicht bedeutsam, leicht mediterran, leicht raunend, leicht irisierend, leicht erotisierend.“
 
Artikel

Wie ihr seht, Clemente ist der Einzige der von den dreien noch lebt, er hat diese Ausstellung selbst besucht . Hier ein Interview:

Behind the Art

So erst einmal möchte ich der Bundeskunsthalle danken, dass sie mir es ermöglicht hat, ein paar Bilder zu machen!

Alle meinen Lesern möchte ich die Ausstellung wärmstens empfehlen, aus organisatorischen Gründen habe ich heute die Eröffnung der Rodenkirchener Kunstmeile links liegen gelassen, ich weiß die Lit. Cologne steht vor der Tür, aber diese inspirieren Ausstellung solltet ihr einfach nicht verpassen.

Bundeskunsthalle Bonn

Der Eintritt kostet 8 €, der Bildband zur Ausstellung 29€

Die Austellung geht noch bis zum 20.05.2012.


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Samstag, 22. Juni 2013

Im Oktober werden Wunder wahr.

 

Kultur |  17.10.2010 | 12.24 | Zabaione
Im Oktober werden Wunder wahr.
Im Oktober werden Wunder wahr.

Manchmal ist das so, wie in dem südamerikanischen Film mit gleich lautendem Titel.
Es ist nicht so, dass ich die nonverbale Kommunikation für mich entdeckt habe, dass ist eher ein Widerspruch, aber in letzter Zeit gerate ich dauernd in Filme die so puristisch sind, wie ich koche.

Vielleicht ist das ja eine neue Welle, aber das glaub ich eher nicht, das liegt zum größten Teil daran , das die Filme in Gegenden entstanden sind, ( und jetzt bewege ich mich auf sehr unbekannten Terrain) wo das Leben so sein kann, wie ich koche ;-)!

„Der Pfandleiher Clemente ist ein Pfennigfuchser und Pedant, der sich als einzigen Luxus regelmäßige Besuche bei Prostituierten erlaubt. Eines Abends findet er ein wimmerndes Baby in seiner Wohnung. Völlig überfordert holt er seine Nachbarin Sofia zur Hilfe, die schon lange ein Auge auf ihn geworfen hat. Gemeinsam suchen sie die Mutter des Babys. (das habe ich nicht so gesehen) Als dann auch noch ein älterer Mann, dessen Erspartes er verwaltet, mit seiner aus dem Krankenhaus entführten Lebensgefährtin seine Bude bevölkert, verliert der jeglicher Veränderung abholde Mann endgültig jede Sicherheit“

Soweit so gut ! Was ist das Wunder, werden sie sich fragen, denn das bleibt offen und doch sieht man bei dem Mann der jeden Tag ein zerquetschtes Ei in seinem Brot isst, regelmäßig seine Lust bei einer Prostituierten lässt, dass er das andere Leben für sich entdeckt, das abweicht von den täglichen Ritualen, dass Nähe und Gefühle zulassen kann.

Während er einen Ausweg sucht, das Kind wieder zu der Frau bringen will, der es entschlüpft ist...denn auch wenn es keiner glauben will, dass ist nicht sein Kind, er hat es „gefunden“, ändert sich sein Leben.

Besonders mag ich seinen Blick, den er täglich in den Spiegel wirft, wenn er morgens aufsteht und sich das Gesicht wäscht, so als könnte er, es einfach nicht fassen.

Diese low budget Produktion der Brüder Diego und Daniel Vega erhielt in Cannes den Jury-Preis und erinnert in seiner Machart an Aki Kaurismäki und südamerikanische Produktionen, wie der minimalistische Film Whisky, über den ich schon mal berichtet habe.
Irgendwo habe ich gelesen, dass einer der Brüder Vega, den Anderen fast zur Verzweiflung gebracht gebracht hat, weil er immer wieder die Stühle verrückt hat.

Dabei hat er das Verhältnis das Clemente zu seinen Kunden hat, wunderbar in Szene gesetzt. Also es lohnt sich auf die Feinheiten zu achten.

„Der Titel bezieht sich auf den "purpurnen" Monat Oktober, der in Lima eine religiöse und historische Bedeutung hat und mit seinen Prozessionen den Rahmen für das Schicksal kleiner Leute bildet „

Ich finde das ist ein schöner Film für den Herbst und wenn sie seinem Charme erliegen, dann wird es auch ihnen warm ums Herz, vielleicht werden sie Clemente am Ende mögen.

Der Trailer


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