Sonntag, 23. Juni 2013

Das weiße Buch

 

Kultur |  26.12.2010 | 17.56 | Zabaione
Das weiße Buch
Ich hatte einen Buchempfehlung im Magazin des KStA knapp überflogen (Chronik des Scheiterns) und als ich spontan in einer Buchhandlung stand, kannte ich weder Titel noch Verfasser......"Es ist ein weißes Buch"...., stammelte ich und wusste ich hätte ebenso gut in eine Metzgerei gehen können um 100g "Wurst" zu kaufen....(?)!

Während ich das hier aufschreibe, bekomme ich auf meinem Computer wieder so eine Warnung vor einem nicht antwortenden Script. Es ist entweder beschädigt oder es antwortet nicht.
Ein Script das nicht antwortet, was soll das bedeuten? Gibt es überhaupt etwas, dass von Bedeutung ist?


Für die Bedeutung einer Sache sind Menschen verantwortlich. Sie sind es die einem Vorgang oder einer Sache Bedeutung zumessen. Von der Anzahl der Menschen, die ihr eine Bedeutung zuschreiben, hängt es ab wie bedeutungsvoll sie ist. Wenn nur wenige Menschen ihr Bedeutung zumessen, dann ist sie (fast) bedeutungslos.

Sie ist NICHTS und wenn man überhaupt begreifen will was Rafael Horzon mit seinem weißen Buch bezwecken will, dann ist dies wahrscheinlich der Versuch uns vor Augen zu halten, wie verführbar der Mensch für „die neue Wirklichkeit“ ist und was es braucht sie zu erschaffen.

Zurück zu meinem Script. Nun habe ich genau zwei Möglichkeiten, entweder ich kann das Script stoppen oder weiter ausführen.
Meistens führe ich es weiter aus und das schadet dann auch nichts. Aber das ist eher eine alte Wirklichkeit.


Der Autor des Buches scheint in der Welt der Erwachsenen nicht angekommen zu sein. Im Moment bin ich noch etwas verwirrt, ich weiß nicht recht was ich von der Geschichte halten soll, habe noch keine Rezension gelesen und fand das Buch teilweise ermüdend.

Es ist so fern von meiner Lebenswirklichkeit. Ein (heute) Vierzigjähriger mit reicher Erbtante der gestern noch als Paketfahrer scheiterte, am nächsten Tag „ein Kompendium des Wissens“ schreiben will, am übernächsten unter viel Aufmerksamkeit, seinen gesamten Hausrat als das Werk japanischer Künstler ausstellt und erfolgreich verkauft.

Ob real oder fiktiv, scheint Rafael Horzon phasenweise das zu gelingen, von denen mancher Geschäftsgründer nur träumen können, er erfindet eine Reihe teilweise sehr erfolgreiche Unternehmen, dabei ist sogar eine Akademie auf der Studierende nach bloßer Anwesenheit, anerkannte Scheine und Diplome erlangen können.

Vielleicht ist das eine Genugtuung dafür, dass er einem mehrsprachigen Universaltalent, nach der für ihn sinnlose Verlängerung seines Studienganges um zwei weitere Semester, sein Studium abbrach.

Er entwendet einen Diaprojektor oder bleibt die Hotelrechnung schuldig und huldigt dabei Friedrich Nietzsche
„Man träumt gar nicht oder interessant. Man muss lernen, ebenso zu wachen- gar nicht oder interessant“

Ist er ein Dieb, Hochstapler oder Bohemien oder ist er einfach genial, vielleicht von allem etwas.

Es ist schön wenn sich Menschen mit unsere Gesellschaftsordnung auseinander setzen, weil vieles liegt im Argen, ob sie dabei den Horzonschen Theorien über drei Blasen folgen wollen, die eine besser Welt verheißt, bleibt abzuwarten.


Beitrag ändern

Beitrag bewerten
Erst einloggen, dann bewerten
Note
Stimmen
Aufrufe
weiterempfehlen

[93]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen