Dienstag, 18. Juni 2013

Alles für meinen Vater


“Steh auf sonst kommst du zu spät……..!”
“Ich bin schon wach………!”
“Mama……..!”
“Ja was ist?”
“Nichts! …Ist gut!”

Nichts …..ist gut an diesem Morgen an dem Tarek sich still von seiner Familie verabschiedet……denn der Palästinenser Tarek aus Tulkarm will den angeschlagenen Ruf seines Vater durch ein Selbstmordanschlag auf den Markt in Tel Aviv wiederherstellen.

Dies könnte der Anfang einer dieser kurzen, unsäglichen Geschichten sein, wie sie fast täglich in der arabischen Welt vorkommen.

Doch der verdammte Zünder tut es nicht und damit gerät der Film teilweise zur Satire . Tarek gelingt es eine Fernzündung durch die Terrororganisation Tanzim zu verhindern.

Da am nächsten Tag Sabbat ist, muss er zwei Tage auf den neuen Schalter , den er bei Katz in seinem kleinen “Elektrobetrieb” bestellt , warten.

Gerade lange genug um sich in die Jüdin Keren zu verlieben, eine Rumänin vor dem Selbstmord zu bewahren und überhaupt lange genug um ihn ins wanken zu bringen und den Blick auf das Feindesland auf den Kopf zu stellen.

Während Maria Furtwängler die schon mit Zahavi gedreht hat , zitiert wird:
”Ein Film von großer Wärme und menschlicher Klugheit. Mir hat er das Herz berührt und den Geist geöffnet”, muss er sich von seinen Kritikern den Vorwurf einer Hollywoodtypischen Aufbereitung der Geschichte ohne Ecken und Kanten - und ohne die nötige Radikalität, gefallen lassen .
„ So verpufft seine utopische Botschaft hinter polierten Bildern und einer lehrbuchmäßig austarierten Story.“ heißt es.


Das Debüt des israelischen Filmemachers Dror Zahavi:” Alles für meinen Vater”, der für das Deutsche Fernsehen schon einige Tatorts gedreht hat und derzeit an der Autobiographie von Marcel Reich Ranicki arbeitet, wurde in Israel mit sieben Ophir-Nominierungen (das israelische Pendant zum Oscar) ausgezeichnet

Mir persönlich hat der Film, seine Bilder und seine Situationskomik sehr gut gefallen. Wieder einmal gelingt es einem Israeli in die Herzen der Menschen auf beiden Seiten zu schauen.

Und auch diese Anspannung und die nach innen gerichtete Gewalt, sich selbst zur Bombe zu machen, lässt sich streckenweise erahnen.

Der Film ist realistisch genug, um damit Kinosäle zu füllen , und humanistisch genug keine Partei zu ergreifen, selbst am Schluß nicht.
Beitrag ändern

[97]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen