Dienstag, 18. Juni 2013

Junot Diaz in der KulturKircheKöln



Die Lit. Cologne, die seit gestern bis zum 21.03.09, mit ihrem 158 verschiedenen Veranstaltungen 65000 Besucher erwartet,hat sich zum größten Literaturfest Europas gemausert.

Dort lernt man immer wieder neue Autoren kennen und trifft sie an den unterschiedlichsten Veranstaltungsorten.
das neunte Mal

Diesmal ging es in die Kirche und zwar in die KulturKircheKöln, und ich muss schon sagen ich hab noch nie so gerne in der Kirche Bilder gesessen.
Bevor wir uns dem Autoren widmen möchte ich zunächst mal was zu dem Moderatoren des Abends sagen.
 das neunte Mal
Frank Heibert führte souverän und eloquent durch den Abend und übersetzte mit viel Humor vom Amerikanischen ins Deutsche und umgekehrt.

Alle Achtung auch an Jasmin Tabatabai, die den deutschen Text las.
Ich hatte sie morgens schon im Frühstücksfernsehen bei der Verkündung der Lolanominierungen in Berlin gesehen und dann las sie in Köln bis 22:30 Uhr facettenreich aus Junot Diaz :“Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao"( für das er 2008 den Pulitzerpreis erhalten hat) Ein langer Tag, für die im siebten Monat schwangere Frau , die das Buch als eins der herausragensten Bücher betrachtet, mit dem sie je auf Lesereise war.
 Junot Diaz, in der KulturKircheKöln,Lit.Cologne
Von Junot Diaz , hatte ich mir zur Einstimmung ein gebrauchtes, schon vergriffenes Buch bestellt.

Mit seinen Geschichten aus seinem Debüt “Abtauchen” hat er sich in die erste Reihe der amerikanischen Gegenwartsautoren geschrieben.
Sie wurden unter andern in “The New Yorker”, “The Paris Review” und “The Best American
Short Stories veröffentlicht.

Diaz wurde in Santa Domingo in der Dominikanischen Republik , geboren und kam schon als Kind in die Vereinigten Staaten. Die Geschichten spielen in seinem Geburtsland und in den Vorstädten N Y und erzählen vom harten Leben der Underdogs.

Es erinnert mich im Stil ein bisschen an Figueras ,wenn er manche Geschichte aus der Perspektive eines Kindes erzählt und wie stand es schon auf dem Umschlag “Er hat den sachlichen Blick des Journalisten und die Sprache eines Dichters (Newsweek)

In seinem Roman, auf den die Literaturwelt 11 Jahre warten musste, erzählt er die Geschichte des Außenseiters Oscar, der seine sexuelle Identität noch nicht gefunden hat und bei den wenigen sich bietenden Gelegenheiten, die Zeit verstreichen lässt, ohne seinem Ziel wirklich näher zu kommen. Der Roman handelt auch von drei starken Frauen und der Geschichte der Dominikanischen Republik, er bedient sich dabei sehr virtuos verschiedener Sprachebenen.

Schön fand ich das Bild in der Geschichte: “Fiesta, 1980”
 das neunte Mal
“Ich will tanzen”, sagte sie, doch jetzt, als der Sonnenschein vom Himmel rutschte wie Spucke von einer Mauer, hatte sie sich offenbar damit abgefunden, es einfach nur hinter sich zu bringen.”

Im Anschluss an die Lesung konnte man dem Autoren noch ein paar Fragen stellen.
Ich hab ihn gefragt wie seine Familie seine schriftstellerischen Ambitionen aufgenommen hat und er erzählte in einer normalen Familie wäre das nicht so schlimm gewesen aber in seiner schon, denn bis zu seinem 16 .Lebensjahr ging sie davon aus das alles in trockenen Tüchern wäre , die Hälfte seiner Familie diente beim Militär und dieser Weg war auch für ihn vorgesehen,

Ich hätte das noch etwas relativieren müssen und ihn fragen sollen wovon er die letzten 11 Jahre gelebt hat.

Jemand fragte wie das in der Dom Rep. aufgenommen worden wäre und auch hier konnte er keine große Anerkennung finden, sie hielten ihn für einen Blender, Bücher schreiben ist nur akzeptiert, wenn man aus den entsprechenden Kreisen kommt.

Witzig auch die Frage nach den autobiographischen Zügen des Romans. Seine Mutter hätte das Buch gelesen und gefragt was das denn für schreckliche Leute wären.


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