Der Kaiser von China
von Tilman Rammstedt
9.11.08 13:14 Uhr
Warum diesesBuch diesen Titel trägt, darauf habe ich bis jetzt keine Antwort gefunden.
Vielleicht genügt es jedoch sich vorzustellen das es der Wunsch des Großvater war nach China zu reisen und auch wenn diese Reise nie stattfinden wird auf jeden Fall nicht nach China……doch halt dazu kommen wir später, außerdem bin ich im Moment noch auf Seite 129. Mir fehlen also noch 60 Seiten um es abschließend zu beurteilen.
Es wurde kurz in dieser Zeitungsbeilage Bücher vomKStA
vorgestellt und ich nutze solche Beilagen gerne, weil es bei der Fülle
von Neuerscheinungen schwer ist, eine Entscheidung zu treffen.
Beim Kaiser von China gefiel mir der vorgestellte Plot, und das Prädikat Bachmannpreisträger 2008.
Vielleicht liegt es auch daran, das der Autor nie in China war , alle Wahrheiten hat er einem Reiseführer entnommen. Er wandelt damit unter anderen auf den Spuren Karl May` s und mag alle denen als Trost dienen ,die es noch nie weiter als bis nach “Hintertuffing” geschafft haben, die Europa noch nie verlassen haben.
Besonders hat mir der Anfang gefallen: ”Vielleicht bin ich morgen schon tot…”verknüpft mit den Ratschlägen wie man hätte etwas besser machen können, da werden Kindheitserinnerung wach. Meine “Untote” ist gerade 82J.alt geworden.
“Du hättest mitkommen sollen”, mich ärgerte dieser Satz ,ich hörte, wie er ihn aussprach, wie er das “hättest” betonte ,wie sich seine Augenbrauen nach unten wölbten, wie er mich danach anblickte, als ob er eine Antwort erwartete, die richtige Antwort natürlich: Ja stimmt Großvater, ich hätte mitkommen sollen, das war ein Fehler, du hast mal wieder recht gehabt. Mein Großvater hatte gerne recht , mein Großvater hatte angeblich alles immer vorher gewusst, du hättest einen Schirm mitnehmen sollen, du hättest auf den Stadtplan schauen sollen, du hättest viel mehr Fremdsprachen lernen sollen, du hättest den Pullover separat waschen sollen, du hättest das Steak bestellen sollen. Mein Großvater war stets beleidigt wenn man nicht auf ihn gehört hatte, dabei konnte man nie auf ihn hören, weil er einem immer erst im Nachhinein mitteilte, was man alles hätte anders machen sollen, aber ihn habe ja keiner gefragt, und schau jetzt bist du nass, und schau, jetzt haben wir uns verfahren, und schau, jetzt bin ich tot. "
15:20Uhr
Großvater bekommt von seinen Enkeln, die er aufgezogen hat weil seine Tochter früh verstorben ist, eine Reise geschenkt auf den seine Enkel ihn begleiten sollen.
Doch er möchte unbedingt nach China. Dorthin will ihn keiner begleiten. Das Los entscheidet und fällt auf seinen Lieblingsenkel Keith, der ihn nicht begleitet, das Reisgeld verzockt, vomGartenhaus , indem er sich versteckt hält, aberwitzige Briefe aus China
schreibt und Geschichten um Großvaters große Liebe Lian erzählt. Auch
Großvater schreibt seinerseits Postkarten aus China, bis er plötzlich
im Westerwald verstirbt.
Keith lässt einen Hochzeitstermin mit seiner “vorletzten" Großmutter, die er sich heimlich mit Großvater teilt, verstreichen.
Und weil sich das Lügen schon so etabliert hat, beschließt er seinen Großvater unsterblich zu machen, er lebt weiter “als Kaiser von China.”
Dieser Roman ist eine Liebeserklärung an einen störrischen alten Mann, hier stellvertetend für Menschen die wir lieben und die uns trotzdem manchmal nerven.
Er ist skurril und überraschend und ich musste mindestens zwei Mal lauthals lachen und kann ihn von daher nur empfehlen.
von Tilman Rammstedt
9.11.08 13:14 Uhr
Warum dieses
Vielleicht genügt es jedoch sich vorzustellen das es der Wunsch des Großvater war nach China zu reisen und auch wenn diese Reise nie stattfinden wird auf jeden Fall nicht nach China……doch halt dazu kommen wir später, außerdem bin ich im Moment noch auf Seite 129. Mir fehlen also noch 60 Seiten um es abschließend zu beurteilen.
Es wurde kurz in dieser Zeitungsbeilage Bücher vom
Beim Kaiser von China gefiel mir der vorgestellte Plot, und das Prädikat Bachmannpreisträger 2008.
Vielleicht liegt es auch daran, das der Autor nie in China war , alle Wahrheiten hat er einem Reiseführer entnommen. Er wandelt damit unter anderen auf den Spuren Karl May` s und mag alle denen als Trost dienen ,die es noch nie weiter als bis nach “Hintertuffing” geschafft haben, die Europa noch nie verlassen haben.
Besonders hat mir der Anfang gefallen: ”Vielleicht bin ich morgen schon tot…”verknüpft mit den Ratschlägen wie man hätte etwas besser machen können, da werden Kindheitserinnerung wach. Meine “Untote” ist gerade 82J.alt geworden.
“Du hättest mitkommen sollen”, mich ärgerte dieser Satz ,ich hörte, wie er ihn aussprach, wie er das “hättest” betonte ,wie sich seine Augenbrauen nach unten wölbten, wie er mich danach anblickte, als ob er eine Antwort erwartete, die richtige Antwort natürlich: Ja stimmt Großvater, ich hätte mitkommen sollen, das war ein Fehler, du hast mal wieder recht gehabt. Mein Großvater hatte gerne recht , mein Großvater hatte angeblich alles immer vorher gewusst, du hättest einen Schirm mitnehmen sollen, du hättest auf den Stadtplan schauen sollen, du hättest viel mehr Fremdsprachen lernen sollen, du hättest den Pullover separat waschen sollen, du hättest das Steak bestellen sollen. Mein Großvater war stets beleidigt wenn man nicht auf ihn gehört hatte, dabei konnte man nie auf ihn hören, weil er einem immer erst im Nachhinein mitteilte, was man alles hätte anders machen sollen, aber ihn habe ja keiner gefragt, und schau jetzt bist du nass, und schau, jetzt haben wir uns verfahren, und schau, jetzt bin ich tot. "
15:20Uhr
Großvater bekommt von seinen Enkeln, die er aufgezogen hat weil seine Tochter früh verstorben ist, eine Reise geschenkt auf den seine Enkel ihn begleiten sollen.
Doch er möchte unbedingt nach China. Dorthin will ihn keiner begleiten. Das Los entscheidet und fällt auf seinen Lieblingsenkel Keith, der ihn nicht begleitet, das Reisgeld verzockt, vom
Keith lässt einen Hochzeitstermin mit seiner “vorletzten" Großmutter, die er sich heimlich mit Großvater teilt, verstreichen.
Und weil sich das Lügen schon so etabliert hat, beschließt er seinen Großvater unsterblich zu machen, er lebt weiter “als Kaiser von China.”
Dieser Roman ist eine Liebeserklärung an einen störrischen alten Mann, hier stellvertetend für Menschen die wir lieben und die uns trotzdem manchmal nerven.
Er ist skurril und überraschend und ich musste mindestens zwei Mal lauthals lachen und kann ihn von daher nur empfehlen.
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